Das
Jahr 1941
Holocaust - Shoah
Jahr |
Tag |
Monat |
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1941 |
01. |
01. |
Niederlande: Juden wird der Besuch von
Kinos verboten. Auf deutsche Anordnung wird eine Meldepflicht für alle im Land ansässigen Juden eingeführt. 159.806 Personen werden erfaßt. Luxemburg: Juden müssen eine "Sozialausgleichsabgabe" in Höhe von 15 Prozent ihres Einkommens bezahlen. |
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17. |
01. |
Generalgouvernement: Franks Staatssekretär
Bühler gibt einen Erlaß über die
"Evakuierung von Polen und Juden ab dem 1.2.1941" heraus. Demnach ist
"mit der Ankunft von täglich zwei Zügen mit je 1.000
Personen im GG zu rechnen". "Evakuierte Juden" seien "getrennt von den
Polen zu halten und gesondert zu behandeln". |
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21. |
01. |
Rumänien: Eine bewaffnete
Revolte der faschistischen "Eisernen Garde" wird von heftigen
antijüdischen Gewalttaten begleitet. Allein in Bukarest sollen
bis zu 700 Juden getötet worden sein. Der Putsch wird - mit
deutscher Zustimmung - durch die rumänische Armee
niedergeworfen. |
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30. |
01. |
Die Kinderbeihilfe wird nur an Personen deutschen oder artverwandten Blutes gezahlt, darunter an alle europäischen Volksgruppen, außer Juden, Zigeunern und Mischlingen fremder Rassen. | ||
31. |
01. |
Goebbels
Tagebuch: "Beim Führer. (...) Mit Bouhler (Leiter der
"Euthanasie"-Aktion T4) Frage der stillschweigenden Liquidierung von
Geisteskranken besprochen. 80.000 sind weg, 60.000 müssen noch
weg. Das ist eine harte, aber auch eine notwendige Arbeit. Und sie
muß jetzt getan werden. |
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05. |
02. |
Das "Gesetz zum Schutz des Staates" sieht vor, Juden in Rumänien für gleiche Vergehen doppelt so schwer zu bestrafen wie Nicht-Juden. | ||
11. |
02. |
Niederlande: 389 Festgenommene wurden am 27. Februar
nach Buchenwald und etwa 340 von dort später weiter in das KL
Mauthausen transportiert. Keiner von ihnen überlebte die
sadistische Behandlung in den Steinbrüchen von Mauthausen.
Drei weitere Transporte mit niederländischen Juden erreichten
das KL Mauthausen bis zum Herbst des Jahres 1941: 300 aus Amsterdam,
100 aus Enschede sowie 70 weitere aus Arnheim und anderen Orten im
Osten des Landes. |
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14. |
02. |
Oberschlesien: Albrecht Schmelt, der die oberschlesischen Juden mit Billigung Himmlers einem System halboffener Zwangsarbeit unterworfen hat, schränkt die Möglichkeit zur Verwendung jüdischer Arbeitskräfte in Betrieben ein. Er schreibt: "Eine Beschäftigung (jüdischer) Arbeitnehmer über den 28. Februar 1941 hinaus wird von mir nur genehmigt", wenn die Firmen "Ersatz an volksdeutschen oder notfalls polnischen Arbeitskräften durch die Arbeitsämter nicht zugewiesen erhalten." Von dieser Zeit an kaserniert Schmelt die oberschlesischen Juden in mehreren Arbeitslagern, bis sie vom Frühjahr 1942 an zum großen Teil nach Auschwitz deportiert und dort ermordet werden. |
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15. |
02. |
Generalgouvernement Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen nach Opole Lubelskie, südwestlich von Lublin - einer Kleinstadt mit überwiegend jüdischer Bevölkerung. Die Deutschen hatten schon im Dezember 1939 etwa 2.500 Menschen aus der nahen Kreisstadt Pulawy nach Opole Lubelskie "umgesiedelt". Im Sommer 1940 hatten sie dort mit der Anlage eines Ghettos begonnen. Im Deportationszug aus Wien befanden sich überwiegend über 60 Jahre alte, kranke Menschen, mehrheitlich Frauen. - Insgesamt gingen vom 15. Februar bis 12. März 1941 fünf Transporte mit insgesamt rund 5.000 Menschen aus Wien ins Generalgouvernement ab - zwei nach Opole, je einer nach Kielce, Modliborczycze und Lágow. |
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18. |
02. |
Göring ordnet an, daß alle arbeitsfähigen Juden zum Arbeitseinsatz (gruppenweiser Einsatz, getrennt von den anderen Beschäftigten) herangezogen werden sollen. Um Berührungen mit der Bevölkerung auf ein Mindestmaß zu beschränken, sind die jüdischen Arbeitskräfte in Lagern unterzubringen. | ||
19. |
02. |
Juden erhalten keine Fortzahlung des Arbeitslohns an
nationalen Feiertagen, Feiertagszuschläge, berufliche und außerberufliche Kinderzuschläge, Geburts- und Heiratsbeihilfen, Sterbegeld, Zusätzliche Altersversorgung und zusätzliche Wochenhilfe, Urlaubssteigerungen wegen Alter oder Betriebszugehörigkeit. Generalgouvernement: Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen nach Kielce. |
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22. |
02. |
Niederlande: Auf deutsche Anweisung werden alle
jüdischen Beamten und Angestellten entlassen. Razzien der deutschen Polizei in Amsterdam; Massenfestnahmen und Deportationen. |
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26. |
02. |
Auschwitz Im Zuge der Baumaßnahmen und Bauvorbereitungen für das KL Auschwitz und das geplante Buna-Chemiewerk ordnet Himmler an: "Die Juden in Auschwitz sind raschestens auszusiedeln, ihre Wohnungen sind freizumachen und für die Unterbringung der Bauarbeiterschaft des Bunawerkes sicherzustellen. Aus der Gegend von Auschwitz dürfen keinerlei als Arbeiter oder Bauarbeiter für das Bunawerk in Frage kommende Polen ausgewiesen werden." Die zuständigen Stellen sollen "das Bauvorhaben durch die Gefangenen aus dem Konzentrationslager in jedem nur möglichen Umfange unterstützen" |
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26. |
02. |
Generalgouvernement: Zweite Deportation von rund 1.000
jüdischen Menschen aus Wien nach Opole Lubelski. |
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01. |
03. |
Himmler besucht erstmals das KL Auschwitz; in seiner
Begleitung sind u.a. Vertreter des IG-Farben-Konzerns und
Funktionäre der SS-Reichsführung. Himmler ordnet an: 1. das KL so auszubauen, daß es 30.000 Häftlinge fassen kann; 2. auf dem Gebiet des benachbarten Dorfes Birkenau ein Lager für 100.000 Kriegsgefangene zu errichten; 3. dem IG-Farben-Konzern 10.000 Häftlinge für den Bau der geplanten Werksanlagen in Dwory bei Auschwitz zur Verfügung zu stellen. |
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05. |
03. | Generalgouvernement: Deportation von rund 1.000 jüdischen Menschen nach Modliborzyce. |
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09. |
03. | Auschwitz Die Zwangsaussiedlung der jüdischen Bewohner der Stadt Auschwitz beginnt, um Gelände für den Ausbau des Konzentrationslagers zu gewinnen. |
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10. |
03. | Generalgouvernement Beginn von Deportationen aus Lublin; 10.000 Menschen werden in den ersten Tagen abtransportiert, vermutlich in kleine Ortschaften des Kreises Lublin-Land. Der letzte Transport mit etwa 2.000 Menschen aus Danzig und Westpreußen-Posen, dem auch die letzten überlebenden jüdischen Bewohner Königsbergs angeschlossen wurden, kommt im Warschauer Ghetto an. |
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12. |
03. | Generalgouvernement Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen nach KZ Lagow. |
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14. |
03. | USA Telegramm des deutschen Botschafters Thomsen an das Auswärtige Amt. "Katholische Zeitung Register bringt Nachricht aus angeblich katholischer englischer Quelle unter Berufung auf Vatikan-Rundfunk, wonach Deutsche Regierung beabsichtigt, alle Geisteskranken zu töten. Bereits 100.000 seien an verschiedenen Orten, vor allem in Grafeneck, Württemberg, in Gaszellen getötet worden. Insassen von Altersheimen erwarten gleiches Schicksal. |
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15. |
03. | Das RSHA teilt dem
Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in
Wien mit, daß vom nächsten Tag an "bis auf weiteres"
keine Evakuierungstransporte aus Wien und den eingegliederten
Ostgebieten uns GG möglich seien. Letzter Zwangsumsiedlertransport im Rahmen des 3. Nahplans: Statt, wie vorgesehen, insgesamt 250.000 Menschen bis zum 1. Mai 1941 zu deportieren, sind, einschließlich dieses Transports, lediglich etwa 25.000 Menschen ins GG abgeschoben worden. |
Jahr
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Tag |
Monat |
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1941 |
25. |
03. |
Generalgouvernement Regierungssitzung in Krakau. Frank führt aus: "Das Generalgouvernement als Zweckgründung steht vor seinem Ende (...). Wir stehen vor einem Ereignis (dem Überfall auf die UdSSR) , jenseits dessen etwas anderes entstehen wird. Das Generalgouvernement, wie wir es kennen und wie wir es erarbeitet haben, wird wesentlich reicher sein, glücklicher sein, wird mehr Förderung erfahren und wird vor allem entjudet werden. Es wird aber auch den charakteristischen Anblick eines noch vorherrschenden polnischen Lebens verlieren; denn mit den Juden werden auch die Polen dieses Gebiet verlassen. Der Führer ist entschlossen, aus diesem Gebiet im Laufe von 15 bis 20 Jahren ein rein deutsches Land zu machen." Gouverneur Fischer berichtet, daß die Ghettobildung in Warschau sich gut bewährt habe. "Zinsen und Abgaben würden regelmäßig bezahlt. Zur Zeit würden 25.000 Juden in die Meliorationsarbeit gebracht und täglich ungefähr 15.000 Juden in Betrieben beschäftigt. Der Distrikt Lublin habe 25.000 Juden für Meliorationsarbeiten angefordert. Wenn sich die Entwicklung weiter so vollziehe, brauche man mit besonderen Schwierigkeiten im Ghetto nicht zu rechnen, um so weniger, da die Versorgung auch sichergestellt sei." Gouverneur Zörner berichtet, daß aus Lublin innerhalb von drei Tagen 10.000 Juden "evakuiert" worden seien. In die freigemachten Wohnungen würden nun Polen einquartiert, deren bisherige Wohnviertel der Wehrmacht zur Verfügung gestellt würden. "In den Kreisstädten von besonderer Bedeutung seien ebenfalls die Judenviertel freigemacht worden, und man sei im Begriff, die ausgesiedelten Juden zu konzentrieren. Alles vollziehe sich mit größter Schnelligkeit nach einem bestimmten Plan." |
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27. |
03. | Verordnung über "entjudete" Gewerbebetriebe Wer einen jüdischen Gewerbebetrieb übernommen hat und dafür den Namen eines früheren jüdischen Inhabers oder Gesellschafters führt, ist verpflichtet, den Namen des Juden binnen vier Monaten nach Inkrafttreten dieser Verordnung aus der Firma des übernommenen Geschäfts zu entfernen und eine neue Firma zu bilden. |
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01. |
04. |
Auschwitz Innerhalb von einer Stunde wird von der SS die vollkommene Aussiedlung der restlichen Bevölkerung von Auschwitz durchgeführt, um PLatz für die Erweiterung des Konzentrationslagers zu schaffen. Noch am selben Tag beginnen Häftlinge mit dem Abbruch der geräumten Häuser und der Verwendung der so gewonnenen Baumaterialien zum Ausbau des Lagers. |
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03. |
04. | Generalgouvernement Laut einem Schreiben Eichmanns wurden in der Zeit vom Oktober 1939 bis März 1941 insgesamt 408.525 Polen und Juden aus den eingegliederten Ostgebieten in das Generalgouvernement "evakuiert" (in KZs). |
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24. |
04. | Juden in Wilna dürfen Bürgersteige nicht benutzen. Einige Strassen sind ihnen gänzlich verboten. Ausgangssperre ab Abend. | ||
Mai |
Kroatien Bereits im Mai 1941 werden einige Zagreber Juden festgenommen, ins Lager Danica gebracht und von dort aus im Sommer ins Lager Jasenovac abtransportiert. Viele Serben und Juden flüchten vor den Grausamkeiten und Massakern der Ustaschi in das von den Italienern besetzte Dalmatien. In Kroatien lebten vor dem Krieg etwa 80.000 Juden und 30.000 Zigeuner. |
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01. |
05. |
Lt. Reichsvereinigung leben nur noch 168.972 Juden im "Altreich" (Deutschland). | ||
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10. |
05. | Generalgouvernement Vom 10. Mai 1941 bis Monatsende werden 10.000 jüdische Bewohner aus Lublin in kleinere Städte der Region deportiert (in KZs). |
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22. |
05. | Juden ist Kauf und Verkauf von Schmuck und Kunstgegenständen im Wert von über 1.000 RM verboten. | ||
30. |
05. | Lebensmittelgeschenksendungen aus dem Ausland für Juden sind bis zu 5 kg je Ware zur Hälfte auf die Lebensmittelrationen des Empfängers anzurechnen; darüber hinausgehende Mengen sollen voll angerechnet werden. | ||
31. |
05. | Verordnung über die Einführung der
Nürnberger Rassengesetze in den eingegliederten Ostgebieten Durch eine Ausführungsverordnung vom gleichen Tag wird klargestellt, daß das Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre nicht auf ehemalige polnische Staatsangehörige anzuwenden ist, sofern sie nicht die deutsche Staatsangehörigkeit erworben haben oder in die deutsche Volksliste eingetragen werden. Belgien Kennzeichnungszwang für Unternehmen in jüdischem Besitz; Anmeldepflicht für Grundstücke und Bankguthaben (Überführung auf Devisenbanken), Depot-Zwang für Wertpapiere; Juden dürfen von ihren Bankkonten nur noch einen festgelegten monatlichen Betrag abheben; Einziehung der Rundfunkgeräte von Juden zum 1. Juli. |
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01. |
06. |
Niederlande Juden wird verboten, Badeorte und Schwimmbäder, Parks und öffentliche Gärten, Theater, Konzerthallen, Museen und Bibliotheken zu besuchen. |
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26. |
06. | UDSSR: In Daugavpils wurden 1935 etwas mehr als 11.000
jüdische Einwohner gezählt; das war ungefähr
ein Viertel
der Gesamtbevölkerung. Wenige Tage nach dem deutschen
Einmarsch
wurden alle jüdischen Männer zwischen 16 und 60 auf
dem
Hauptplatz zusammengetrieben und von dort ins Gefängnis
gebracht.
Eine Woche lang waren sie Mißhandlungen,
Demütigungen und
Zwangsarbeit ausgesetzt; dann begannen die Deutschen mit der Ermordung
der Gefangenen. |
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26. |
06. | Juden erhalten im Reich keine Zusatzscheine mehr für Seife und Rasierseife. | ||
Jahr
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Tag |
Monat |
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01. |
07. |
UdSSR Deutsche Truppen besetzen Riga (Lettland). 1935 hatte Riga 43.000 jüdische Einwohner, 11% der Stadtbevölkerung und ungefähr die Hälfte aller Juden Lettlands. Vor dem deutschen Einmarsch gelang mehreren tausend Juden die Flucht; andererseits befanden sich viele Juden aus anderen Orten als Flüchtlinge in der Stadt. Sofort nach dem deutschen Einmarsch nahmen lettische Faschisten und andere einheimische freiwillige Helfer der Deutschen mehrere tausend jüdische Männer fest, die in die Gefängnisse und in das Hauptquartier der Faschisten gebracht wurden. Nach mehrtägigen Foltern wurden 2.700 Gefangene in einem Wald in der Nähe Rigas ermordet. 2.000 andere blieben zunächst in Haft, aber wurden später - mit Ausnahme von Ärzten und Handwerkern - ebenfalls ermordet. |
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02. |
07. |
Verbot für Juden, Bibliotheken zu betreten | ||
02. |
07. |
UDSSR Zwischen 4. und 7. Juli werden von ukrainischen Nationalisten, unter Anstiftung und Beteilung der Wehrmacht und des Sonderkommandos 4 b der Einsatzgruppe C, etwa 700 Juden getötet. Das Einsatzkommando 9 der Einsatzgruppe B trifft in Wilna ein. Der aus rechtextremen Freiwilligen bestehende litauische "Ordnungsdienst" wird beauftragt, Namenslisten der jüdischen Einwohner - zuerst der Intelligenzschicht, der politischen Aktivisten und der Wohlhabenden - aufzustellen. Anschließend ermorden die Angehörigen des "Ordnungsdienstes" unter Aufsicht des deuschen Einsatzkommandos an mehreren Tagen hintereinander jeweils etwa 4-500 "Juden und andere Saboteure" im nahegelegenen Wald von Ponari - insgesamt mindestens 1.600 männliche Juden. |
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03. |
07. |
UdSSR Auf Anordnung der deutschen Behörden muß in Wilna ein Judenrat gebildet werden. Während des Juli nimmt das Einsatzkommando 9, unterstützt von rechtsextremen litauischen Freiwilligen, 5.000 männliche Juden fest und ermordet sie im Wald von Ponari, etwa 12 km von Wilna entfernt. |
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05. |
07. |
UdSSR In Minsk (Weißrußland) werden vom Sonderkommando 7a der Einsatzgruppe B 50-70 männliche Juden als angebliche Brandstifter erschossen. |
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08. |
07. |
Die Lebensmittelzuteilung an Juden wird im Reich weiter beschränkt. | ||
10. |
07. |
UdSSR Der SS-Kommandant für Rußland Mitte, von dem Bach-Zelewski, läßt in Bialystok zwischen 1.200 und 3.000 männliche Juden im Alter von 17 bis 45 Jahren aus den Häusern holen und außerhalb der Stadt erschießen. Vorwand ist die "Bekämpfung von Partisanen und Plünderern". Die Einsatzgruppe D verlegt ihr Hauptquartier nach Czernowitz in der Bukowina. Annähernd 1.500 Juden werden vom Einsatzkommando 10b festgenommen, meist junge Leute und Angehörige der Intelligentsia, und mit Hilfe der rumänischen Polizei ermordet. Die Große Synagoge wird niedergebrannt. |
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11. |
07. |
UdSSR Witebsk (Weißrußland) wird von der Wehrmacht besetzt. Die Stadt hatte vor dem Krieg etwa 50.000 jüdische Einwohner, mehr als die Hälfte der Bevölkerung. - Später wird im Gebiet des Bahnhofs ein mit Stacheldraht abgeriegeltes Ghetto angelegt, in das rund 16.000 Menschen gesperrt werden. In Shitomir (Ukraine) werden von einem deutschen Sonderkommando mit Unterstützung der Wehrmacht 200 "Kommunisten und Juden" festgenommen. 180 von ihnen werden durch das Sonderkommando 4a erschossen. Im weiteren Verlauf dieser und ähnlicher Aktionen der Sonderkommandos werden im Juli 1941 insgesamt über 600 "Kommunisten und Juden" in Shitomir getötet. |
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12. |
07. |
Ungarn Aufgrund eines Regierungsdekrets beginnt - vor allem in den neu annektierten Gebieten - die Festnahme und Abschiebung von eingewanderten oder dorthin geflüchteten Juden polnischer und russischer Abstammung. Unter den Opfern sind auch viele ungarische Juden, die ihre Staatszugehörigkeit nicht hinreichend anhand von Papieren nachweisen können. Etwa 18.000 "ausländische" Juden werden in Güterzügen zur Grenze gebracht und von dort aus in Tagesraten von etwa 1.000 Menschen in die von den Deutschen besetzte Ukraine abgeschoben. Nachdem die Deutschen sie zunächst gar nicht übernehmen wollen, werden tausende von ihnen am 27.-28. August in der Gegend von Kamenez-Podolskij ermordet. |
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13. |
07. |
- 13.07. UdSSR In Dwinsk (Lettland) ermorden die Deutschen 9.000 Juden. |
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14. |
07. |
UdSSR In Petrolewiz bei Slonim (Weißrußland) ermorden die Deutschen 1.255 Juden. |
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16. |
07. |
UDSSR Deutsche und rumänische Truppen besetzen Kischinew, Hauptstadt der (überwiegend rumänischsprachigen) Moldawischen SSR. Die Stadt hatte um 1930 rund 41.500 jüdische Einwohner, über 36% der Gesamtbevölkerung. Unter sowjetischer Herrschaft, von Juli 1940 bis Juli 1941, wuchs ihre Zahl, u.a. durch Flüchtlinge aus Polen, auf 60.000. Nach der Besetzung werden tausende Juden bei Pogromen durch einheimische rumänische Bauern und Soldaten der rumänischen Armee ermordet. |
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18. |
07. |
Auschwitz Mehrere hundert sowjetische Kriegsgefangene werden in Auschwitz eingeliefert und innerhalb weniger Tagen erschossen oder erschlagen. |
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19. |
07. | UdSSR Deutsche Truppen besetzen Winnitsa (Ukraine). In der Stadt lebten vor dem Krieg etwa 25.000 jüdische Menschen, ein Viertel der Gesamtbevölkerung. In den ersten Tagen nach dem deutschen Überfall flüchteten 17.500 Juden aus der Stadt, so daß die Deutschen bei ihrem Einmarsch noch 7.500 vorfinden. Einige Tage später werden mehrere hunderte junge Juden zusammengeholt, unter dem Vorwand, sie sollten nach Palästina geschickt werden. Tatsächlich werden sie zum jüdischen Friedhof geführt und dort erschossen. Die Überlebenden werden in ein Ghetto gesperrt. Deutsche und rumänische Truppen besetzen Mogilew-Podolski (Ukraine). In der Stadt lebten vor dem Krieg ungefähr 11.000 jüdische Menschen. Nach dem Einmarsch werden mehrere tausend Juden vom Einsatzkommando 10 b und von deutschen und rumänischen Soldaten ermordet. |
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20. |
07. | Juden erhalten keine Entschädigung auf Grund
der Kriegssachschädenverordnung. Dieser Grundsatz gilt auch
für staatenlose Juden und ausländische Juden, nicht
aber für in "privilegierter Mischehe" lebende Juden. |
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24. |
07. | Besetztes sowjetisches Gebiet In Witebsk werden zahlreiche Flüchtlinge, zumeist Juden, festgenommen und außerhalb der Stadt ermordet. Rumänien In Kischinew (Bessarabien) wird auf Anordnung rumänischer und deutscher Stellen ein Ghetto gebildet. Anschließend werden etwa 2.000 Juden, in erster Linie Angehörige der freien Berufe und Intellektuelle, vom Einsatzkommando 11a der Einsatzgruppe D ermordet. |
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25. |
07. | RK-Ukraine In Lwow/Lemberg findet ein mehrtägiges Pogrom statt, das nach einem früheren ukrainischen Nationalistenführer als "Petliura-Tage" bezeichnet wird. - Die Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung gingen hauptsächlich von Bauern aus, die aus umliegenden Dörfern zusammengeholt worden waren und von der ukrainischen Polizei unterstützt wurden. Insgesamt wurden mehr als 2.000 Menschen ermordet. |
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26. |
07. | UdSSR Deutsche Truppen besetzen Mogilew (Weißrußland). In der Stadt lebten vor dem Krieg 16.200 jüdische Menschen, über 16% der Gesamtbevölkerung; von diesem befanden sich beim deutschen Einmarsch noch etwa 10.000 dort. Mehrere tausend Juden wurden in der ersten Zeit der Besetzung vom Einsatzkommando 8 der Einsatzgruppe B ermordet. Mitte Oktober 1941 war die Errichtung eines Ghettos abgeschlossen. |
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28. |
07. | Auschwitz In das KL Auschwitz kommt eine Sonderkommission, die sich alle alle Invaliden, Krüppel und chronisch Kranken unter den Häftlingen vorführen läßt. 537 Häftlinge, zum größten Teil Polen, werden in das "Euthanasie"-Zentrum Sonnenstein geschafft und dort in der Gaskammer getötet. |
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30. |
07. | RK Ostland In Dwinsk (Lettland) wird in der letzten Juli-Woche ein Ghetto errichtet. Einige Tage danach werden mehrere tausend Juden aus benachbarten Orten in dieses Ghetto gebracht, so daß dort Anfang August 14.000 Menschen zusammengedrängt leben. Ein Judenrat wird eingesetzt, eine jüdische Polizei gebildet, viele Werkstätten eingerichtet. Mit Hilfe der lettischen Hilfspolizei beginnen die Deutschen mit der Ermordung der Juden. Anfang August werden mehrere hundert alte Menschen ermordet; wenig später werden tausende Juden aus der Umgebung in einem Wald nahe von Dwinsk erschossen. |
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August | Auschwitz Im KL Auschwitz werden erste Versuche an kranken Häftlingen unternommen, Menschen durch intravenöse Injektionen aus Perhydrol, Benzin, Äther, Evipan oder Phenol zu töten. Die Versuche ergeben, daß Phenolspritzen ins Herz die "zweckmäßigste" Tötungsmöglichkeit sind. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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August |
Rumänien Errichtung des Durchgangslagers Vertujeni in Bessarabien in einem überwiegend (91%) von Juden bewohnten Dorf gleichen Namens, 10 km von der Bezirksstadt Soroca entfernt. Die ersten Juden, die in das Lager gebracht werden, sind Menschen, die aus Bessarabien in die Ukraine geflüchtet waren und von den Deutschen zurückgetrieben wurden. Am 17. August werden etwa 13.000 Juden in das Lager gesperrt, am folgenden Tag kommen weitere 4.000 Juden aus der Nordbukovina hinzu, am 21. August noch einmal mehrere tausend Menschen. Danach leben in dem Lager etwa 26.000 Menschen. Die durchschnittliche Sterbezahl am Tag ist 170. Kroatien Die Ustascha-Regierung läßt das Lager Jasenovac errichten. Nach neueren Schätzungen wurden dort 60.-80.000 Menschen ermordet, darunter 20.-25.000 Juden. Die meisten starben vor dem August 1942 , als die Deportation kroatischer Juden nach Auschwitz begann. Die meisten Deportierten wurden gleich nach der Ankunft ermordet. Nur Ärzte, Apotheker, Elektriker, Schuhmacher, Goldschmiede und andere Facharbeiter, die bei Dienstleistungen und in Werkstätten in Jasenovac eingesetzt wurden, waren davon zunächst ausgenommen. Auschwitz Im KL Auschwitz werden erste Versuche an kranken Häftlingen unternommen, Menschen durch intravenöse Injektionen aus Perhydrol, Benzin, Äther, Evipan oder Phenol zu töten. Die Versuche ergeben, daß Phenolspritzen ins Herz die "zweckmäßigste" Tötungsmöglichkeit sind. Frankreich Die deutschen Besatzungsbehörden durchkämmen zweimal das 11. Arrondissement von Paris; insgesamt 4.000 Juden werden in ein Konzentrationslager im Pariser Vorort Drancy gebracht. RK Ukraine In Shitomir wird mit der Errichtung eines Ghettos begonnen, in dem danach über 3.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder untergebracht werden. Niederlande Registrierung und Zwangsverkauf von Grundstücken, die Juden gehören. Wartheland Annähernd 2.000 Männer aus dem Ghetto von Belchatów bei Lodz werden in Zwangsarbeitslager im Gebiet von Poznan/Posen abtransportiert, wo sie in den folgenden Monaten fast alle ums Leben kommen. UdSSR/Rumänien Eine rumänische Spezialeinheit, Angehörige der deutschen Einsatzgruppe D und Wehrmachtssoldaten ermorden in Bessarabien, dem heutigen Moldova, zwischen 150.000 und 160.000 Juden. UdSSR In Dwinsk (Lettland) ermorden die Deutschen 9.000 Juden. |
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02. |
08. |
Den Juden wird die Benutzung der allgemeinen
Leihbüchereien verboten. |
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04. |
08. | Rumänien Deportation von Juden aus Storoshinez und Umgebung (Nordbukowina) nach Transnistrien. Rumänische Gendarmen ertränken dabei 200 Juden im Dnjestr. |
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05. |
08. | RK Ukraine In Pinsk werden 8.000 jüdische Männer zusammengetrieben unter dem Vorwand, sie würden für Reparaturarbeiten an der Eisenbahnlinie benötigt; unter ihnen 20 (von 28) Mitgliedern des Judenrates und sein Vorsitzender. Alle werden von den Deutschen außerhalb der Stadt ermordet. |
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06. |
08.. |
RK
Ostland Den jüdischen Bewohnern Wilnas (Litauen) wird eine "Buße" von umgerechnet 500.000 Reichsmarkt auferlegt. |
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07. |
08. | Die Lebensmittelzuteilung an Juden wird im Reich weiter
beschränkt. RK Ukraine In Pinsk werden 2.500-3.000 männliche Juden, darunter auch alte Männer und Kinder, zusammengetrieben und erschossen. |
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08. |
08. | Ostland In mehreren "Aktionen" werden tausende Juden aus Dwinsk (Lettland) im Wald von Pogulanka ermordet; darunter 400 Kinder aus dem Ghetto-Waisenheim. Nach offiziellen deutschen Zählungen wurden zwischen 13. Juli und 21. August 9.012 Juden ermordet. Ende August leben noch 7.000 jüdische Menschen im Ghetto, zumeist Arbeiter, die für die Wehrmacht eingesetzt sind, oder Angehörige der jüdischen Polizei und ihre Familienmitglieder. |
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13. |
08. | RK Ostland Die Juden sollen durch einen gelben Stern gekennzeichnet werden. Es soll ihnen verboten werden: - Wohnungswechsel ohne Genehmigung. - Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Autos. - Benutzung öffentlicher Einrichtungen wie Bäder, Parks, Spiel- und Sportplätze. - Besuch von Theatern, Kinos, Büchereien, Museen. - Jeglicher Schulbesuch. - Besitz von Autos und Radios. - Das Schächten. |
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15. |
08. | Ungarn Ungarn schiebt Juden aus der annektierten Batschka (ehem. Jugoslawien) in das von den Deutschen besetzte Serbien ab, wo sie später ermordet werden. |
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17. |
08. | Besetztes sowjetisches Gebiet Die deutschen Behörden in Krasnodar (Rußland), ordnen an, daß die Juden sich registrieren lassen müssen. - Wenige Wochen später wird den Juden befohlen, sich an einer Sammelstelle einzufinden. Von dort werden sie abtransportiert und außerhalb der Stadt ermordet, einige mit Hilfe von Gaswagen. Insgesamt werden in Krasnodar 7.000 Menschen, überwiegend Juden, vom Sonderkommando 10a ermordet. Ostland In mehreren "Aktionen" werden tausende Juden aus Dwinsk (Lettland) im Wald von Pogulanka ermordet; darunter 400 Kinder aus dem Ghetto-Waisenheim. Nach offiziellen deutschen Zählungen wurden zwischen 13. Juli und 21. August 9.012 Juden ermordet. Ende August leben noch 7.000 jüdische Menschen im Ghetto, zumeist Arbeiter, die für die Wehrmacht eingesetzt sind, oder Angehörige der jüdischen Polizei und ihre Familienmitglieder. |
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23. |
08. | Generalgouvernement Das Ghetto von Czestochowa/Tschenstochau (Südwestpolen) wird abgeriegelt. Etwa 20.000 Menschen aus anderen Städten und Dörfern wurden in dieses Ghetto gebracht, in dem schließlich über 48.000 Menschen lebten. Wichtigste Stätte der Zwangsarbeit im Ghetto waren die Deutschen Metallurgischen Rüstungsfabriken. |
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24. |
08. | Die Massenmorde
an deutschen Geisteskranken werden eingeschränkt - aber nicht
völlig eingestellt -, nachdem es zu Beunruhigung in Teilen der
Bevölkerung - besonders in der näheren Umgebung der
Tötungsanstalten und bei Angehörigen der Opfer - und
zu Protesten der Kirchen gekommen war. Aus (vermutlich unvollständigen) Aufstellungen eines Statistikers der "Euthanasie"-Zentrale T4 ergibt sich, daß 1940 rd. 35.200 und 1941 rd. 35.050 Menschen getötet wurden, davon 18.300 in Hartheim, 13.700 in Sonnenstein, 10.070 in Hadamar und jeweils rund 9.800 in Grafeneck und Brandenburg (beide 1941 nicht mehr "in Betrieb") sowie 8.600 in Bernburg. RK Ukraine Im ärmsten Stadtteil von Berditschew wird ein Ghetto für die noch etwa 20.000 Juden eingerichtet. |
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27. |
08. | Ungarn/RK Ukraine 23.600 jüdische Menschen werden bei einer von SS-Obergruppenführer Jeckeln geleiteten "Aktion" in der Nähe von Kamenets-Podolski (Ukraine) ermordet. 14.-18.000 von ihnen waren aus Ungarn deportiert worden; die übrigen stammten aus der Gegend. |
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29. |
08. | Belgien Juden wird der Zuzug nach anderen Orten als Brüssel, Antwerpen, Lüttich und Charleroi verboten. Für die jüdische Bevölkerung wird eine Sperrstunde in der Zeit von 20 bis 7 Uhr eingeführt. |
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31. |
08. |
Im "Altreich"
(in den Grenzen von 1937) leben nach Angaben der Reichsvereinigung der
Juden 164.407 jüdische Menschen, dazu 1.660 im Sudetengau und
231 in Danzig. In Berlin gibt es 73.153, in Frankfurt/M. knapp 11.000,
in Hamburg annähernd 10.000, in Breslau rund 8.000, in
Köln 6.000 Juden. RK Ostland Rund 8.000 jüdische Einwohner Wilnas werden in Ponary, etwa 12 km von der Stadt entfernt, erschossen, darunter die meisten Mitglieder des Judenrats. Die Aktion wird als Vergeltung für einen Angriff auf deutsche Soldaten bezeichnet. |
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Sept. |
Warthegau Die Juden aus dem Stadt- und Landkreis Leslau werden ins Ghetto von Lodz gebracht. Niederlande Jüdische Kinder werden vom Schulbesuch ausgeschlossen. Juden dürfen nicht mehr reisen oder ihren Wohnsitz wechseln; der Besuch von Hotels, Cafés und Restaurants wird ihnen verboten. Jüdische Einrichtungen werden aufgelöst. In Twente und Achterhook finden Razzien zur Festnahme von Juden statt. RK Ostland Rund 8.000 jüdische Einwohner Wilnas werden in Ponary, etwa 12 km von der Stadt entfernt, erschossen, darunter die meisten Mitglieder des Judenrats. Die Aktion wird als Vergeltung für einen Angriff auf deutsche Soldaten bezeichnet. |
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01. |
09. |
Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der
Juden Juden, die das sechste Lebensjahr vollendet haben, ist es verboten, sich in der Öffentlichkeit ohne den amtlichen "Judenstern" zu zeigen. Er besteht aus einem handtellergroßen gelben Stoffstern mit der Aufschrift "Jude", der sichtbar auf der linken Brustseite des Kleidungsstücks fest aufgenäht zu tragen ist. Juden dürfen ohne schriftliche Erlaubnis der zuständigen Ortspolizeibehörde den Bereich ihrer Wohngemeinde nicht verlassen. Sie dürfen keine Orden, Ehrenzeichen oder sonstigen Abzeichen tragen. Die Verordnung findet keine Anwendung auf den in Mischehe lebenden jüdischen Ehegatten, sofern Kinder aus der Ehe vorhanden sind und diese nicht als Juden gelten, oder wenn der einzige Sohn im Krieg gefallen ist, ferner nicht für die jüdische Ehefrau bei kinderloser Mischehe während der Dauer der Ehe. Die VO tritt 14 Tage nach ihrer Verkündung in Kraft. Allgemein wird als erster Tag der Gültigkeit jedoch der 19. September genannt. |
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03. |
09. |
Kroatien Beginn der Deportation der Juden aus Sarajevo. 500 Menschen werden in das Lager Kruscia gebracht. Von dort werden etwas später die Frauen und Kinder zunächst nach Loborgrad (etwa 300 km nordwestlich von Sarajevo) und die Männer ins Lager Jasenovac transportiert. Von einer zweiten Deportation Ende Oktober 1941 waren etwa 1.400 Menschen betroffen, von einer dritten am 17. und 18. November 1941 weitere 3.000. Letzten Endes wurden fast alle Deportierten in Jasenovac ermordet. Etwa 2.400 Juden aus Sarajevo überlebten, die meisten durch die Flucht in das von den Italienern besetzte Dalmatien. RK Ostland In Wilna (Litauen) werden zwei Ghettos gebildet und eingezäunt. Alle überlebenden Juden, etwa 40.000 Menschen, werden dort zusammengedrängt. 6.000 anderen werden nach Ponary gebracht und dort ermordet. Auschwitz Im Lager werden erstmals "versuchsweise" sowjetische Kriegsgefangene und kranke Häftlinge mit Zyklon B ermordet. Nach Aussagen des Lagerkommandanten Höss wurden bei einer weiteren "Probevergasung", vermutlich ebenfalls im September, 900 sowjetische Kriegsgefangene getötet. |
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04. |
09. | Besetztes sowjetisches Gebiet In Witebsk (Weißrußland) werden 4400 jüdische Gefangene unter dem Vorwurf, sie hätten einen Aufstand vorbereitet, ermordet. RK Ukraine In Berditschew werden 1.500 junge Juden festgenommen und außerhalb der Stadt von deutscher Polizei und SS erschossen. |
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10. |
09. | Rumänien Die Leitung des Lagers Vertujeni (Bessarabien) erhält Anweisung, die jüdischen Gefangenen zu Fuß nach Transnistrien zu bringen, mit einer Tagesrate von 1.600 Menschen. Eine zusätzliche vertrauliche Anweisung fordert den Lagerkommandanten auf, die Juden während des Marsches zu erschiessen. Daraufhin werden von Vertujeni aus täglich zwei Kolonnen mit je 800 Menschen in Marsch gesetzt. Die letzte Gruppe verläßt Vertujeni am 6. Oktober 1941. Tausende Erschossene werden in einem Massengrab im Wald von Cosauti verscharrt. |
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15. |
09. | Rumänien/UdSSR Nachdem in der ersten Phase des Krieges gegen die UdSSR in der Bukowina und Bessarabien etwa 160.000 Juden von deutschen und rumänischen Armee-Einheiten sowie Teilen der Einsatzgruppe D ermordet wurden, ordnet Staatschef Antonescu an, die überlebenden etwa 150.000 Juden nach Transnistrien zu vertreiben. Auf dem Weg dorthin kommen Zehntausende von Juden ums Leben: erschossen oder verhungert, verdurstet oder infolge von Krankheiten. Niederlande Juden werden per Gesetz von vielen öffentlichen Orten und Gebäuden verbannt. RK Ukraine Das Ghetto von Berditschew wird von deutschen und ukrainischen Polizeikräften abgeriegelt. 400 ausgebildete Handwerker und deren Familien, insgesamt etwa 2.000 Menschen, werden ausgesondert. Die übrigen 18.600 Menschen werden zu Gruben außerhalb der Stadt gebracht und dort erschossen. RK Ostland Das Ghetto Nr. 2 wird zwischen Anfang und Mitte Oktober aufgelöst, indem die Bewohner nach Ponary gebracht und dort ermordet werden. Im Ghetto Nr. 1 befinden sich zu dieser Zeit noch 27.-28.000 Überlebende. |
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16. |
09. | RK Ukraine 5.000 jüdische Bewohner von Cherson werden von den Deutschen zusammengetrieben und außerhalb der Stadt erschossen. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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1941 |
18. |
09. |
Es
kommt Anfang Oktober 1941 zu Auseinandersetzungen mit
örtlichen
Funktionären. Tatsächlich werden von Mitte Oktober
bis 5.
November in 20 Transporten "nur" 19.837 Juden nach Lodz gebracht. Davon
4.187 aus Berlin, 2.007 aus Köln 1.113 aus Frankfurt/Main,
1.034
aus Hamburg und 984 aus Düsseldorf. RK Ukraine Das Ghetto von Shitomir wird von deutscher und ukrainischer Polizei abgeriegelt. 3.145 Menschen werden zu vorbereiteten Massengräbern, etwa 10 km von der Stadt entfernt, gebracht und dort erschossen. Maßgeblich beteiligt war das Sonderkommando 4a der Einsatzgruppe C unter Führung Blobels. Bezirk Bialystok 4.500 Bewohner des Ghettos von Bialystok (Nordostpolen) werden nach Prushany, etwa 100 km südlich von Bialystok, gebracht. Es handelt sich um Kranke, Alte und zur Arbeit für die Deutschen nicht benötigte Menschen. Die meisten werden bei der "Liquidierung" des Ghettos von Prushany Ende Januar 1943 ermordet. Erlaß des Reichsverkehrsministers zur Benutzung der Verkehrsmittel durch Juden Juden bedürfen einer polizeilichen Erlaubnis zum Verlassen ihres Wohnorts und für Fahrten in bestimmten Verkehrsmitteln an ihrem Wohnort; der Erlaubnisschein ist vorzuzeigen. Juden wird untersagt, Schlafwagen der Reichsbahn zu benutzen und Speisewagen zu besuchen. Juden dürfen die übrigen öffentlichen Verkehrsmittel nur dann benutzen, wenn es noch Platz für sie gibt, keinesfalls aber in der Zeit der größten Belastung. Juden dürfen nur in den niedrigen Klassen fahren und Sitzplätze nur einnehmen, wenn andere Reisende nicht mehr stehen. Die Benutzung von Warteräumen und aller übrigen öffentlichen Einrichtungen der Verkehrsmittel ist ihnen nur unter Beschränkungen gestattet. |
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24. |
09. | Juden wird der Gebrauch von Schecks verboten; in ihren Händen befindliche Scheckhefte werden eingezogen. | ||
27. | 09. | RK Ukraine Den Juden von Krementschug wird befohlen, sich in einem Barackenlager in einem Vorort zu versammeln. Am 28. September werden von dort die ersten 1.600 Menschen zu vorbereiteten Gruben gebracht und erschossen. Am 7. November ist die Mordaktion abgeschlossen. Etwa 5.500 jüdische Bewohner von Krementschug waren, z.T. in Verstecken, der deutschen Razzia zunächst entgangen. Die meisten von ihnen werden jedoch von einheimischen Ukrainern den Deutschen ausgeliefert und ebenfalls ermordet. |
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29. |
09. | Am 28. September wurden in Kiew Plakate angebracht, mit denen die Juden aufgefordert wurden, sich am nächsten Morgen an einem bestimmten Platz zu versammeln, da sie umgesiedelt werden sollten. Die Menschen, die sich zur festgesetzten Zeit einfanden, wurden in ein mit Stacheldraht und Posten abgeriegeltes Gebiet getrieben, in dem sich der jüdische Friedhof und die Schlucht von Babi Jar befanden und dort ermordet. In den folgenden Monaten wurden weitere tausende Juden festgenommen und dort erschossen. Nach Schätzung einer sowjetischen Untersuchungskommission wurden in der Schlucht von Babi Jar insgesamt etwa 100.000 Menschen ermordet, darunter auch viele Nichtjuden wie sowjetische Kriegsgefangene und Zigeuner. | ||
30. |
09. |
Generalgouvernement Die deutschen Behörden in Bereshany (Ukraine) ordnen an, daß sich alle männlichen Juden zwischen 18 und 65 Jahren am folgenden Tag auf dem zentralen Platz der Stadt versammeln müssen. 700 Männer werden aus der Menge herausgeholt und in einem nahegelegenen Wald ermordet. Eichmanns Stellvertreter Brunner teilt dem Sprecher der jüdischen Gemeinde Wiens, Löwenherz, mit, daß "mit Rücksicht auf die durch die Fliegerangriffe notwendig gewordene anderweitige Unterbringung der arischen Bevölkerung" ein Teil der Juden aus dem Altreich, dem Protektorat und Wien nach Lodz deportiert werden soll. Insgesamt sollen 5.000 Wiener Juden in fünf Transporten in Konzentrationslager "umgesiedelt" werden. RK Ukraine In Winnitsa werden die jüdischen Facharbeiter und Freiberuflichen, zusammen mit ihren Familien - insgesamt etwa 5.000 Menschen - von den übrigen Juden getrennt. 2.000 alte Menschen, Frauen und Kinder werden außerhalb der Stadt ermordet. |
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Oktober |
Wartheland 3.000 Juden aus der Gegend von Zagorze werden von den Deutschen erschossen. In der Folge wird das Sonderkommando Lange, das schon für die Ermordung von mindestens 1.500 Patienten ostpreußischer Heilanstalten und 300 geisteskranken Polen verantwortlich war, mit dem Aufbau des Vernichtungslagers Kulmhof (Chelmno), etwa 55 km von Lodz entfernt, beauftragt. Slowakien Die slowakische Führung erklärt sich damit einverstanden, daß alle Juden slowakischer Staatsbürgerschaft, die in Deutschland leben, mit den deutschen Juden "nach Osten" deportiert werden können. Luxemburg Verschärfung der diskriminierenden Bestimmungen gegen die Juden. Sie dürfen ohne schriftliche Erlaubnis der Polizei ihren Wohnort nicht mehr verlassen; die Benutzung der Straßenbahn wird ihnen verboten. Seit dem 1. Oktober müssen sie, wie in Deutschland, in ihren Papieren den zusätzlichen Vornamen Israel bzw. Sara führen. Ab dem 14. Oktober muß als Kennzeichen der "Judenstern" getragen werden. Rumänien Die rumänischen Behörden beginnen, von Norden nach Süden vorgehend, mit dem Abtransport der Juden aus der Bukowina. Die meisten werden zunächst mit Güterzügen in Durchgangslager in Bessarabien und dann über den Dnjestr nach Transnistrien abgeschoben, wo sie nach langen, qualvollen Fußmärschen auf über 100 Orte verteilt werden. In erster Linie handelt es sich um Dörfer und Kleinstädte, aus denen die einheimischen Juden bereits geflohen, von den deutschen Einsatzkommandos vertrieben oder ermordet worden waren. Niederlande Nichtjüdische Unternehmen müssen ihre jüdischen Mitarbeiter entlassen. Juden dürfen kein nichtjüdisches Personal im Haushalt beschäftigen. Rumänien In Domanewka (Transnistrien) errichten die Rumänen ein Lager, in das zwischen November 1941 und Januar 1942 rund 20.000 Juden aus der Ukraine (besonders Odessa und Umgebung) und Bessarabien gebracht werden. Im Dezember 1941 ordnet der zuständige rumänische Gouverneur an, die Gefangenen in Gruppen von 500 zu erschießen. Außer rumänischer Armee und Gendarmerie ist an den Massakern auch ein "volksdeutsches" Sonderkommando und ukrainische Miliz beteiligt. Etwa 18.000 Juden werden ermordet. Im Februar 1942 werden die Erschießungen eingestellt, doch sterben viele Gefangene durch Hunger, Krankheit und Kälte. Ende 1942 befinden sich noch etwa 1.000 Gefangene in Domanewka, in der Mehrheit Frauen. Die meisten von ihnen werden Ende 1943 ebenfalls ermordet. Als das Lager am 28. März 1944 von sowjetischen Truppen befreit wird, sind noch 500 Gefangene am Leben. RK Ostland Während mehrerer "Aktionen" der Deutschen in Wilna (Litauen) werden 33.500 Juden getötet; das Ghetto Nr. 2, in dem die "nicht Arbeitsfähigen" untergebracht sind, wird aufgelöst. |
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04. |
10. |
Rumänien Die rumänischen Militärbehörden beginnen, die verbliebene Bevölkerung des Ghettos von Kischinew (Bessarabien) nach Transnistrien zu deportieren. Die meisten Menschen aus der ersten Gruppe werden beim Überqueren des Dnjestr ermordet. Die Deportationen finden während des ganzen Oktobers 1941 statt. Serbien Nach einem Partisanenüberfall, bei dem 21 deutsche Soldaten getötet wurden, ordnet der deutsche Oberbefehlshaber Böhme an, für jeden toten Deutschen 100 Gefangene zu erschießen. Als Opfer wählt die Einsatzgruppe der Sipo und des SD 805 Juden und Zigeuner aus dem KL Sabac und 1.295 Belgrader Juden aus, die in den folgenden Tagen von Einheiten der Wehrmacht erschossen werden. |
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08. |
10. | Besetzte sowjetische Gebiete Die "Liquidierung" des Ghettos von Witebsk (Weißrußland) beginnt. Vorwand ist, daß es ein Seuchenherd sei. Bei dem dreitägigen Massaker werden mehr als 16.000 Menschen erschossen. Die deutsche Militärverwaltung fordert von den Juden der Stadt Dnjepropetrowsk (Ukraine) eine "Kontribution" von 30 Millionen Rubel. Am 13. Oktober, noch bevor die Summe eingesammelt ist, beginnt das Einsatzkommando 6 der Einsatzgruppe C, die Juden in einem improvisierten Lager zusammenzutreiben. Von dort werden sie in Gruppen weggebracht und in einer nahegelegenen Schlucht erschossen. Insgesamt werden 15.000 Menschen ermordet; später noch einmal 5.000. Auschwitz In das Lager werden annähernd 4.200 sowjetische Kriegsgefangene eingeliefert. |
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10. |
10. | Erlaß
des Reichswirtschaftsministers Juden erhalten nur in Ausnahmefällen Bezugsscheine für Kleidung, Wäsche, Schuhe und Besohlungsleder. Nähmaterial können sie nur vierteljährlich bis zu einem Betrag von 20 Rpf beziehen. Rumänien Geheimbefehl aus Bukarest, alle Juden der Bukowina aufs andere Ufer des Dnjestr zu vertreiben. Am 11. Oktober wird in Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina, ein Ghetto eingerichtet; am 12. Oktober beginnen die Deportationen. Einige Juden werden nach Transnistrien gebracht, die Mehrheit jedoch nach Nordbessarabien in schnell improvisierte Lager getrieben. Innerhalb weniger Tage wurden 57.000 Juden aus der Bukowina deportiert. Im Ghetto von Czernowitz blieben nur 20.000 Menschen zurück. |
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12. |
10. | Reichskomissariat Ukraine, verwaltet von
Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete. 3.000 Juden aus Kolomyja (Ukraine) werden festgenommen, zunächst ins Gefängnis gesperrt und am 15. Oktober bei dem Dorf Scheparowze, 8 km von Kolomyja entfernt, erschossen. |
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15. |
10. | Warthegau Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen nach Lodz. Gesamtbericht der Einsatzgruppe A bis zum 15. Oktober Es wird die Tötung von 135.567 Menschen, fast ausschließlich Juden, gemeldet. Auch in Riga gelang es, "durch entsprechende Einwirkung auf die lettische Hilfspolizei ein Judenpogrom in Gang zu setzen, in dessen Verlauf sämtliche Synagogen zerstört und etwa 400 Juden getötet wurden." RK Ostland In Wilna werden die jüdischen Familien, aus denen kein Elternteil für die Deutschen arbeitet, im Ghetto Nr. 2 zusammengefaßt. Die übrigen kommen in das Ghetto Nr. 1. Das Ghetto Nr. 2 wird zwischen Anfang und Mitte Oktober aufgelöst, indem die Bewohner nach Ponary gebracht und dort ermordet werden. Im Ghetto Nr. 1 befinden sich zu dieser Zeit noch 27.-28.000 Überlebende. |
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16. |
10. | Protektorat/Wartheland 1.000 Juden werden aus Prag ins Ghetto von Lodz abtransportiert. Wartheland Fast 20.000 Juden aus dem Altreich, Österreich und dem Protektorat werden nach Lodz deportiert. |
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18. |
10. | Beginn der vom RSHA organisierten Deportationen aus dem
Deutschen Reich. 500 Juden werden aus Berlin abtransportiert. |
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19. |
10. | Wartheland Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen ins Ghetto von Lodz. Besetzte sowjetische Gebiete In Mogilew (Weißrußland) ermordet das Einsatzkommandos 8 der Einsatzgruppe B zusammen mit dem Polizeiregiment Mitte 3.726 Juden. Am 23. Oktober werden noch einmal 239 Juden erschossen, und bis Ende Oktober werden auch die letzten noch Überlebenden ermordet. |
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21. |
10. | Protektorat/Warthegau Aus Prag werden 1.000 jüdische Menschen ins Ghetto von Lodz abtransportiert. |
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22. |
10. | Rumänien In Wapnjarka (Ukraine/Transnistrien), in dem von ihnen besetzten Gebiet der UdSSR, beginnen die Rumänen mit der Errichtung eines Konzentrationslagers. Die 700 jüdischen Einwohner der Stadt waren vorher geflüchtet oder wurden in den ersten Kriegswochen von Deutschen und Rumänien getötet. Ende Oktober wird eine erste Gruppe von 1.000 Juden, zumeist aus Odessa, in das KZ gebracht. Etwa 200 Menschen sterben an einer Typhus-Epidemie; die übrigen werden von rumänischer Gendarmerie erschossen. |
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25. |
10. | Serbien Der "Judenreferent" des Auswärtigen Amtes, Rademacher, berichtet über die Ergebnisse einer Dienstreise nach Belgrad. "Zweck der Dienstreise war es, an Ort und Stelle zu prüfen, ob nicht das Problem der 8.000 jüdischen Hetzer, deren Abschiebung von der Gesandtschaft gefordert wird, an Ort und Stelle erledigt werden könne." Die erste Aussprache habe ergeben, "daß bereits über 2.000 dieser Juden als Repressalie für Überfälle auf deutsche Soldaten erschossen waren. Auf Anordnung des Militärbefehlshabers sind für jeden getöteten deutschen Soldaten 100 Serben zu erschießen. Im Vollzuge dieses Befehls wurden zunächst die aktiven kommunistischen Führer serbischer Nationalität - etwa 50 an der Zahl - und dann laufend Juden als kommunistische Hetzer erschossen." Es handele sich nicht um 8.000, sondern nur um rund 4.000 Juden, von denen außerdem nur 3.500 erschossen werden könnten, da die restlichen 500 benötigt würden, "um den Gesundheits- und Ordnungsdienst in dem zu errichtenden Ghetto aufrechtzuerhalten." |
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25. |
10. | Wartheland Deportation von 1.034 Juden aus Hamburg in das Ghetto von Lodz. |
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26. |
10. | Protektorat/Wartheland Aus Prag werden 1.000 Menschen in das Ghetto von Lodz deportiert. |
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27. |
10. | Warthegau Transport von 1.000 Menschen aus Düsseldorf und anderen Städten der Region in das Ghetto von Lodz. Serbien Als "Vergeltung" für einen Partisanenüberfall werden 2.200 jüdische Geiseln und mehrere Zigeuner erschossen. |
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28. |
10. | Wartheland Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen in das Ghetto von Lodz. RK Ostland In Kowno/Kaunas (Litauen) beginnt eine deutsche Mordaktion, in deren Verlauf jüdische 9.000 Menschen (zur Hälfte Kinder) erschossen werden. Die meisten der noch im Ghetto lebenden 17.400 Juden sind zur Zwangsarbeit eingesetzt, vor allem für die Kriegsproduktion. |
Jahr
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Tag |
Monat |
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30. |
10. |
RK Ostland In Neswish (Weißrußland) werden 4.000 Juden von den Deutschen ermordet; die überlebenden knapp 600 Menschen werden in ein Ghetto gesperrt. |
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31. |
10. |
Protektorat/Wartheland Aus Prag werden 1.000 Juden in das Ghetto von Lodz deportiert. Bez. Estland: Eine Aktion wurde von der Einsatzgruppe der Sicherheitspolizei und des SD geleitet. Als durchgeführte Maßnahmen sind festzustellen: - Festnahme aller männlichen Juden über 16 Jahre; - Festnahme aller arbeitsfähigen in Reval und Umgebung wohnhaften Jüdinnen im Alter von 16-60 Jahren, die zum Torfstechen eingesetzt wurden; geschlossene Unterbringung der in Dorpat und Umgebung wohnhaften Jüdinnen in der Synagoge in Dorpat; - Festnahme der arbeitsfähigen Juden und Jüdinnen in Pernau und Umgebung; - Erfassung aller Juden nach Alter, Geschlecht und Arbeitsfähigkeit zum Zwecke der Unterbringung in einem in Vorbereitung befindlichen Lager. Betr. Ukraine: In Shitomir mußten 3145 Juden erschossen werden, da sie erfahrungsgemäß als Träger der bolschewistischen Propaganda und Sabotage in Betracht gezogen werden mußten. Als Sühnemaßnahme für Sabotageakte wurden in Cherson 410 Juden exekutiert. |
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Nov. |
Baubeginn
des Vernichtungslagers Belzec, an der Eisenbahnlinie
Lublin-Llow/Lemberg gelegen. Im Mai 1940 hatte die SS dort einen
Lagerkomplex für jüdische Zwangsarbeiter
eingerichtet, die zum Bau von Festungsanlagen und Panzergräben
an der deutsch-sowjetischen Demarkationslinie eingesetzt wurden. Etwa
seit Mitte März 1942 waren die Gaskammern von Belzec in
Funktion. Im Dezember 1942 wurde das Vernichtungslager
aufgelöst. Zwischen Dezember 1942 und Frühjahr 1943
wurden die Massengräber geöffnet und die Leichen
verbrannt, um die Spuren des Massenmords zu verdecken. Die Gesamtzahl
der Todesopfer von Belzec wird auf 600.000 geschätzt, fast
ausschließlich Juden sowie einige hunderte oder einige
tausend Zigeune RK Ukraine In Brest-Litowsk (Weißrußland) wird ein großes und ein kleines Ghetto errichtet, die einen Monat später abgeriegelt werden. Am 15. Oktober 1942 beginnt die Deportation der Bewohner und die Auflösung des Ghettos. Niederlande Entlassung der Juden aus Theater, Opernhäusern und Orchestern. RK Ostland Während mehrerer "Aktionen" der Deutschen in Wilna (Litauen) werden 33.500 Juden getötet; das Ghetto Nr. 2, in dem die "nicht Arbeitsfähigen" untergebracht sind, wird aufgelöst. Wartheland In Chelmno (umbenannt in Kulmhof) trifft das "Sonderkommando Lange" ein und beginnt mit der Einrichtung einer provisorischen Vernichtungsanlage, die unter Einsatz von Gaswagen ab Anfang Dezember 1941 zur Tötung von Juden vor allem aus dem Ghetto Lodz betrieben wird. Bis zum Sommer 1942 wurden dort etwa 100.000 Juden, vor allem aus dem Ghetto Lodz und anderen Orten des Warthelands, ermordet. Im März 1943 wurde das Vernichtungslager aufgelöst und die Spuren der Massenmorde beseitigt. Im Frühjahr 1944 wurde Chelmno noch einmal für Mordaktionen benutzt. Nach polnischen Schätzungen wurden dort insgesamt über 300.000 Menschen ermordet. |
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01. |
11. |
Bezirk Bialystok In Grodno (Weißrußland) werden zwei Ghettos errichtet - "A" für (ausgebildete) Arbeiter und "B" für "Nichtproduktive", d.h. nicht nur für nicht arbeitsfähige, sondern auch für arbeitsmäßig nicht benötigte Menschen. |
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02. |
11. | Aus Wien werden
rund 1.000 Menschen in das Ghetto von Lodz deportiert. |
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03. |
11. | RK Ukraine In Berditschew werden weitere 2.000 Juden ermordet; nur noch 150 Handwerker bleiben am Leben. |
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04. |
11. | Warthegau Vom 6. Oktober bis 4. November wurden 19.827 Juden, in der Mehrzahl ältere Menschen, in das Ghetto von Lodz eingeliefert. Insgesamt kamen 20 Sonderzüge mit durchschnittlich 1.000 Personen an. Im einzelnen handelte es sich um 5.000 Menschen aus Wien, 5.000 aus Prag, 4.187 aus Berlin, 2.007 aus Köln, 512 aus Luxemburg, 1.113 aus Frankfurt, 1.034 aus Hamburg und 984 aus Düsseldorf. Von diesen rund 20.000 Menschen wurden bis Ende Mai fast 11.000 in das Vernichtungszentrum Chelmno (etwa 70 km von Lodz entfernt) gebracht und dort ermordet; mehr als 6.000 der Deportierten kamen im Ghetto von Lodz um. |
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05. |
11. | Warthegau Bis zum 9. November werden etwa 5.000 Sinti und Roma ins Ghetto von Lodz eingeliefert und in einen abgeriegelten Häuserblock des Ghettogebietes, das sogenannte 'Zigeunerlager', gesperrt. Mehr als die Hälfte sind Kinder. Innerhalb von nicht einmal zwei Monaten sterben über 600 von ihnen an Hunger und Typhus oder werden ermordet. |
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06. |
11. | Generalgouvernement In Kolomyja (Ukraine) werden mehrere hundert Juden festgenommen und außerhalb der Stadt erschossen. |
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07. |
11. | RK Ostland In Minsk holt die SS 12.000 jüdische Menschen aus ihren Häusern und erschießt sie außerhalb der Stadt. Die Mordaktion dient unmittelbar dazu, im Ghetto Platz für die bevorstehenden Deportationen aus Deutschland zu schaffen. RK Ostland Zwischen 3.000 und 5.000 Juden aus Dwinsk (Lettland) werden im Wald von Pogulanka, 8 km von der Stadt entfernt, erschossen. Die Mordaktion richtete sich in erster Linie gegen die verschiedenen Gruppen von "Nichtarbeitsfähigen", Arbeitslosen oder nicht "kriegswichtig" Beschäftigten. Auch die Familienmitglieder der noch für die Deutschen Arbeitenden wurden ermordet. Ende November wurde das Ghetto wegen einer Typhus-Epidemie von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Als die Quarantäne im Frühjahr 1942 nach vier Monaten aufgehoben wurde, hatten noch etwa 1.000 Juden überlebt. RK Ukraine In Rowno werden 21.000 jüdische Menschen zusammengetrieben und in einem 6 km von der Stadt entfernten Wald erschossen. Der zuständige deutsche Kommissar hatte dem Judenrat drei Tage vorher mitgeteilt, die Juden ohne "Arbeitsschein" sollten zur Arbeit in andere Orte gebracht werden. Die etwa 5.000 Menschen, die das Massaker überlebten, wurden in ein enges Ghetto gesperrt, in dem sich bis zu sieben Familien eine Wohnung teilen mußten. RK Ostland Zwischen 3.000 und 5.000 Juden aus Dwinsk (Lettland) werden im Wald von Pogulanka, 8 km von der Stadt entfernt, erschossen. Die Mordaktion richtete sich in erster Linie gegen die verschiedenen Gruppen von "Nichtarbeitsfähigen", Arbeitslosen oder nicht "kriegswichtig" Beschäftigten. Auch die Familienmitglieder der noch für die Deutschen Arbeitenden wurden ermordet. Ende November wurde das Ghetto wegen einer Typhus-Epidemie von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Als die Quarantäne im Frühjahr 1942 nach vier Monaten aufgehoben wurde, hatten noch etwa 1.000 Juden überlebt. 08.11.1941 Generalgouvernement Die deutschen Behörden ordnen die Bildung eines Ghettos in Llow/Lemberg an; alle Juden der Stadt sollen bis zum 15. Dezember dorthin umgesiedelt werden. Während der "Aktion" werden 5.000 ältere und kranke Menschen ermordet. |
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08. |
11. | Aus Hamburg geht ein Deportationszug mit 990 Menschen
nach Minsk (Weißrußland) ab. In 23 Zügen werden vom 08.11.1941 - 25.01.1942 ungefähr 23.000 Juden aus dem Deutschen Reich "nach Osten" deportiert. In Riga (Lettland) kommen insgesamt 14 Züge aus Berlin, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Hannover, Kassel, Münster, Nürnberg, Stuttgart und Leipzig an. Fünf Transporte (aus Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg/Bremen enden in Minsk (Weißrußland). Vier zunächst für Riga bestimmte Züge aus Berlin, Breslau, Frankfurt/M. und München werden nach Kaunas/Kowno (Litauen) geschickt. Geplant war zunächst gewesen, in dieser Zeit insgesamt 50.000 Menschen "in die Gegend von Riga und Minsk" zu deportieren, was vor allem an Transport- und Organisationsproblemen scheiterte. |
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10. |
11. | Aus Düsseldorf geht ein Deportationszug mit
993 Menschen nach Minsk ab. |
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11. |
11. | Aus
Frankfurt/M. geht ein Deportationszug mit 1.042 Menschen nach Minsk ab. |
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13. |
11. | RK Ostland 9.-10.000 Juden aus Slonim (Weißrußland) werden in der Nähe der Stadt von SD und Polizei, mit Unterstützung einer Wehrmachtseinheit, ermordet. |
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14. |
11. | Ein Deportationszug mit 1.030 Menschen geht aus Berlin
nach Minsk ab. |
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16. |
11. | Aus Brünn (Protektorat Böhmen und
Mähren) werden 1.000 Juden nach Minsk deportiert. |
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17. |
11. | Kroatien Dritte und abschließende Deportation der Juden aus Sarajevo. Etwa 3.000 Menschen werden abtransportiert und bis zum Januar 1942 im Konzentrationslager Jasenovac ermordet. |
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18. |
11. | 408 Juden aus Hamburg und 500 aus Bremen werden nach
Minsk deportiert. |
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20. |
11. | Verfügung des Reichsjustizministers Alle jüdischen Gefangenen sind sechs Wochen vor ihrer Entlassung aus der Vollzugsanstalt der Geheimen Staatspolizei zu melden, damit über ihre weitere Behandlung entschieden werden kann. Ab März 1943 bedeutet das "lebenslange" Einweisung nach Auschwitz oder Majdanek. RK Ostland 7.000 jüdische Menschen aus Minsk werden in der Nähe der Stadt ermordet. |
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23. |
11. | Aus Wien geht ein
Deportationszug mit etwa 1.000 Menschen nach Kaunas/Kowno (Litauen) ab. |
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25. |
11. | Elfte Verordnung
zum Reichsbürgergesetz § 1 Ein Jude, der seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, kann nicht deutscher Staatsangehöriger sein. Der gewöhnliche Aufenthalt im Ausland ist dann gegeben, wenn sich ein Jude im Ausland unter Umständen aufhält, die erkennen lassen, daß er dort nicht nur vorübergehend verweilt. (Gemeint sind in erster Linie die "nach Osten" Deportierten) § 2 Ein Jude verliert die deutsche Staatsangehörigkeit, a) wenn er beim Inkrafttreten dieser Verordnung seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, mit dem Inkrafttreten der Verordnung, b) wenn er seinen gewöhnlichen Aufenthalt später im Ausland nimmt, mit der Verlegung des gewöhnlichen Aufenthalts ins Ausland. § 3: (1) Das Vermögen des Juden verfällt mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit dem Reich. (2) Das verfallene Vermögen soll zur Förderung aller mit der Lösung der Judenfrage im Zusammenhang stehenden Zwecke dienen. Belgien Gründung der Zwangsvereinigung Association de Juifs en Belgique als Trägerin der Wohlfahrtspflege und des Schulwesens sowie allgemein als "Ansprechpartnerin" der deutschen Besatzungsstellen. - Einige Tage später ordnen die Deutschen die Entfernung aller jüdischen Kinder aus den öffentlichen Schulen an. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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26. |
11. | + 29.11. RK Ostland In Kaunas/Kowno werden die Insassen von vier Deportationszügen aus München, Berlin, Frankfurt/M. und Breslau (insgesamt fast 3.940 Menschen) und eines Zuges aus Wien mit rd. 1.000 Menschen vom Einsatzkommando 3 der Einsatzgruppe A erschossen. Besetzte sowjetische Gebiete In Charkow (Ukraine) trifft das Sonderkommando 4 a unter Paul Blobel ein und beginnt mit der systematischen Ermorderung der jüdischen Einwohner. |
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27. |
11. | Anordnung des RSHA Juden wird verboten, über ihr bewegliches Vermögen zu verfügen. Sie haben von Verfügungen Mitteilung zu machen, die nach dem 15. Oktober 1941 stattfanden. In Ausnahmefällen können Verfügungen besonders genehmigt werden. Zuwiderhandlungen werden schwer bestraft. |
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27. |
11. | bis 2.1.42 Vier Deportationszüge aus Berlin mit zusammen rund 5.000 Menschen fahren nach Riga. |
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28. |
11. | Transport aus Wien mit etwa 1.000 jüdischen
Menschen nach Minsk. |
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28. |
11. | Hitler
empfängt den Großmufti von Jerusalem Hitler: "Deutschland trete für einen kompromißlosen Kampf gegen die Juden ein. Dazu gehöre selbstverständlich auch der Kampf gegen die jüdische Heimstätte in Palästina, die nichts anderes sei als ein staatlicher Mittelpunkt für den destruktiven Einfluß der jüdischen Interessen. (...) Mit der Bitte, dies "in seinem tiefsten Herzen zu verschließen", erklärt Hitler dem Mufti: 1. "Er werde den den Kampf bis zur völligen Zerstörung des jüdisch-kommunistischen europäischen Reiches fortführen." 2. "Im Zuge dieses Kampfes würde zu einem heute noch nicht genau nennbaren, aber jedenfalls nicht fernen Zeitpunkt von den deutschen Armeen der Südausgang Kaukasiens erreicht werden." 3. "Sobald dieser Fall eingetreten sei, würde der Führer von sich aus der arabischen Welt die Versicherung abgeben, daß die Stunde der Befreiung für sie gekommen sei. Das deutsche Ziel würde dann lediglich die Vernichtung des im arabischen Raum unter der Protektion der britischen Macht lebenden Judentums sein." |
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29. |
11. | Aus Nürnberg geht ein Deportationszug mit 820
Menschen (darunter 202 aus Würzburg) nach Riga ab. |
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30. |
11. |
Ostland Massenerschiessungen von rund 15.000 Juden, u.a. aus Berlin, im Wald von Rumbula, 8 km von Riga (Lettland) entfernt. Die Mordaktion wird am 8. und 9. Dezember fortgesetzt. Insgesamt werden 38.000 Menschen ermordet - 28.000 aus dem Rigaer Ghetto und 10.000 Deportierte aus dem Reichsgebiet. |
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Dez. |
Protektorat Das Ghetto Theresienstadt wird "in Betrieb genommen", zunächst als Durchgangslager für tschechische Juden. Slowakien Die slowakische Regierung verhängt gegen die Juden ein generelles Versammlungsverbot und Ausgangssperren. RK Ostland In Slonim (Weißrußland) wird ein Ghetto errichtet. Von Januar bis März 1942 werden dorthin tausende Juden aus den Städten der Umgebung gebracht. |
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01. |
12. |
RK Ostland "Gesamtaufstellung" des Einsatzkommandos 3 der Einsatzgruppe A. Seit dem 4. Juli hat das Kommando 133.346 Menschen getötet, darunter nur 2.055 Nichtjuden. (Adler, S. 184) "Operationsgebiet" der Einsatzgruppe A waren die baltischen Länder. Ein Deportationszug mit 980 jüdischen Menschen geht aus Stuttgart nach Riga ab. Wartheland Mit 163.623 Einwohnern wird im Ghetto von Lodz der Höchststand erreicht. Besetzte sowjetische Gebiete In Kertsch (Krim) werden 7.000 Juden und Krimtschaken von der Einsatzgruppe D ermordet. |
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03. |
12. | Transport aus
Wien mit rund 1.000 Menschen nach Riga. Richtlinienerlaß des RSHA Jeder Jude, der zur Abschiebung bestimmt ist, hat an die Reichsvereinigung mindestens 25% seines liquiden Vermögens zu zahlen; diese Beträge werden auf Sonderkonten deponiert und dienen der Finanzierung der durch Abschiebung und Transport entstehenden Kosten. |
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05. |
12. | Belgien Unter dem Vorwand der Repatriierung transportieren die Deutschen 83 polnisch-jüdische Familien aus Antwerpen ab. Eine weit größere Zahl folgte im Februar und März 1942. Die Deportierten werden zunächst in der Textilindustrie von Lodz als Zwangsarbeiter eingesetzt. |
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06. |
12. | Aus Hamburg
werden 765 und aus Köln rd. 1.000 Juden nach Riga deportiert. |
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07. |
12. | Durchführungsverordnung zur Einkommenssteuer Eine Steuerermäßigung wegen einer außergewöhnlichen Belastung durch Aufwendungen für Personen, die Juden sind, wird nicht gewährt. |
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08. |
12. | Wartheland Beginn der Massenmorde im Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof. Benutzt werden LKWs, in die Auspuffgase geleitet werden. Als erstes werden die jüdischen Bewohner der Dörfer in der Umgebung von Chelmno getötet. Unter den ersten Mordopfern sind - im Januar 1942 - auch 5.000 Zigeuner aus verschiedenen Gegenden, die vorher in einem Teil des Ghettos von Lodz gefangen gehalten worden waren. RK Ostland Fortgang der "Liquidierung" des Großen Ghettos von Riga (Lettland). Insgesamt werden, zusammen mit den Erschiessungen am 1. Dezember, 25.-28.000 Menschen im Wald von Rumbula ermordet. Ungefähr 4.000 zur Zwangsarbeit eingesetzte Juden bleiben im Kleinen Ghetto, ebenso wie 700 Näherinnen, die in einem besonderen Frauenghetto untergebracht werden. In dem geräumten Großen Ghetto werden Juden aus dem Reichsgebiet untergebracht. Zwischen Dezember 1941 und Frühjahr 1942 werden 16.000 Menschen in dieses "Deutsche Ghetto" eingeliefert; die meisten werden später ebenfalls ermordet. |
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09. |
12. | Ein Deportationszug mit 991 Menschen geht aus Kassel
nach Riga ab. |
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11. |
12. | Transporte aus Düsseldorf mit 1.020 und aus
Münster (einschl. Bielefeld und Osnabrück) mit rd.
1.000 Menschen nach Riga. Besetzte sowjetische Gebiete In Simferopol (Krim) werden 12.500 Juden zusammengetrieben, auf LKWs geladen und außerhalb der Stadt erschossen. Bereits am 9. Dezember hatten die Deutschen etwa 1.500 Krimtschaken - Angehörige einer kleinen Volksgruppe, die auf Anweisung Himmlers als Juden betrachtet wurden - ermordet. |
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12. |
12. | Erlaß des RSHA Juden, die den Judenstern tragen müssen, ist die Benutzung öffentlicher Fernsprechstellen verboten. "In den Fällen, in denen ein Mitarbeiter der Reichsvereinigung, ihrer Bezirksstellen oder der Jüdischen Kultusvereinigungen aus dienstlichen Gründen öffentliche Fernsprechstellen benutzen muß, kann die zuständige Staatspolizei(leit)stelle hierzu die Genehmigung erteilen." Insgesamt wurden dort 15.-20.000 jüdische Menschen aus Charkow und Umgebung ermordet. Frankreich Als "Vergeltungsmaßnahme" für Attentate französischer Widerstandskämpfer ordnet der deutsche Militärbefehlshaber eine "Sühneleistung" der Pariser Juden von 1 Milliarde Francs an. Am 17. Dezember beauftragt er die jüdische Zwangsvereinigung, das Geld einzutreiben. Im Rahmen der "Vergeltungsmaßnahmen" wird außerdem die Verhaftung von 1.000 Juden - 734 "führende Persönlichkeiten des französischen Judentums" und etwa 300 ausländische Juden - befohlen. Sie werden am 27. März 1942 nach Auschwitz deportiert. |
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15. |
12. | Aus Hannover werden rund 1.000 Juden nach Riga
deportiert. |
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18. |
12. | Schwerkriegsbeschädigte
Juden erhalten keinen entsprechenden Ausweis mehr. Generalgouvernement 1.200 Juden aus Bereshany (Ukraine) werden außerhalb der Stadt von Deutschen und Ukrainern erschossen. Rumänien Durch ein Dekret von Staatschef Antonescu wird an Stelle des Verbandes der jüdischen Gemeinden als Zwangsvereinigung eine Judenzentrale errichtet, der alle Gemeinden und die sonstigen jüdischen Vereinigungen unterstellt sind. Alle jüdischen Einwohner des Landes, ohne Rücksicht auf ihre Staatsangehörigkeit, werden verpflichtet, sich beim Büro der Judenzentrale in der nächsten Bezirkshauptstadt registrieren zu lassen. |
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21. |
12. | Rumänien/Transnistrien Nach dem Auftreten einiger Typhusfälle im Konzentrationslager Bogdanowka (im von den Rumänen besetzten Teil der Sowjetunion) beschließt der rumänische Bezirkskommissar nach Verhandlung mit seinem deutschen "Berater", die im Lager internierten Juden (vor allem Deportierte aus Odessa) töten zu lassen. Insgesamt werden etwa 30.000 Menschen im Verlauf mehrtägiger Massaker ermordet - erschossen oder, eingesperrt in Baracken, lebend verbrannt. Die Täter sind rumänische Truppen und Gendarmerie, ukrainische Hilfspolizisten sowie einheimische Volksdeutsche und Ukrainer. |
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23. 31. |
12. 12. |
Generalgouvernement Alle in Kolomyja (Ukraine) lebenden Juden mit einem ausländischen Paß werden aufgefordert, sich bei der Gestapo zu melden. 1.200 folgen dieser Anordnung. Sie werden in ein nahegelegenes Waldgebiet gebracht und dort erschossen. Frankreich Lammers (Reichskanzlei) teilt Rosenberg zu dessen Anfrage vom 18. Dezember mit, daß Hitler grundsätzlich einverstanden sei, die Einrichtungen leerstehender Wohnungen von Juden in Frankreich beschlagnahmen zu lassen, um sie den deutschen Besatzungsbehörden im Osten zur Verfügung zu stellen. |