Das Jahr 1942

Holocaust - Shoah


Jahr
Monat
Tag


1942
01.
01.
bis 25.1.
In 23 Zügen werden ungefähr 23.000 Juden aus dem Deutschen Reich "nach Osten" deportiert. In Riga (Lettland) kommen insgesamt 14 Züge aus Berlin, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Hamburg, Hannover, Kassel, Münster, Nürnberg, Stuttgart und Leipzig an. Fünf Transporte (aus Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg/Bremen enden in Minsk (Weißrußland). Vier zunächst für Riga bestimmte Züge aus Berlin, Breslau, Frankfurt/M. und München  werden nach Kaunas/Kowno (Litauen) geschickt.



03.
01.
Angesichts der nahe bevorstehenden Endlösung der Judenfrage wird die Auswanderung von Juden deutscher Staatsangehörigkeit und staatenloser Juden aus dem Reich verboten


05.
01.
Die deutschen Juden müssen bis zum 16. Januar ihre Pelz- und Wollsachen sowie Skier, Ski- und Bergschuhe abliefern.


11.
01. Aus Wien geht ein Deportationszug mit rund 1.000 Menschen nach Riga ab.


14.
01. Niederlande
Zur Vorbereitung der Deportationen beginnen die Deutschen, die Juden aus den Dörfern und Kleinstädten zu entfernen und in Amsterdam zu konzentrieren.


16.
01. Wartheland
Beginn der Deportationen aus dem Ghetto von Lodz ins Vernichtungslager Chelmno. Bis Ende Mai werden 55.000 Ghettobewohner in Chelmno ermordet. Unter den Opfern befinden sich annähernd 20.000 deportierte Juden aus dem Deutschen Reich.


17.
01. Belgien
Juden wird das Verlassen des Landes verboten.


19.
01. Auschwitz
Im Konzentrationslager Auschwitz befinden sich 11.703 Häftlinge, darunter 1.510 sowjetische Kriegsgefangene.


20.
01. Seit dem 30. Januar 1933 bis zum 31. Oktober 1941 seien rund 537.000 Juden zur Auswanderung veranlaßt worden: 360.000 aus dem Altreich, 147.000 aus Österreich und 30.000 aus dem Protektorat Böhmen und Mähren.


20.
01. Im Hinblick auf die kommende Endlösung der Judenfrage von wichtiger Bedeutung sind.
Im Zuge dieser Endlösung der europäischen Judenfrage kommen rund 11 Millionen Juden in Betracht, die sich wie folgt auf die einzelnen Länder verteilen:
Altreich 131.800. Ostmark (Österreich) 43.700. Ostgebiete (Wartheland, Ostoberschlesien, Südostpreußen) 420.000. Generalgouvernement 2.284.000. Bialystok 400.000. Protektorat (der Westteil der ehem. Tschechoslowakei) 74.200. Estland judenfrei. Lettland 3.500. Litauen 34.000. Belgien 43.000. Dänemark 5.600. Frankreich/Besetztes Gebiet 165.000. /Unbesetztes Gebiet 700.000
Griechenland 69.600. Niederlande 160.800. Norwegen 1.300. Bulgarien 48.000. England 330.000. Finnland 2.300. Irland 4.000. Italien 58.000. Albanien 200. Kroatien 40.000. Portugal 3.000. Rumänien einschl. Bessarabien 342.000. Schweden 8.000. Schweiz 18.000. Serbien 10.000. Slowakei 88.000. Spanien 6.000. Türkei (europ. Teil) 55.500. Ungarn 742.800. UdSSR 5.000.000. Ukraine 2.994.684. Weißrußland ausschließl. Bialystok 446.484."
 

21.
01. Ein Deportationszug mit rund 1.000 Menschen geht aus Leipzig nach Riga ab.



21.
01. Ungarn/Jugoslawien
Etwa 1.500 Menschen, darunter 900 Juden und mehrere hundert Serben, werden ermordet. Regierungsstellen in Budapest stoppen das Massaker. Gegen mehrere verantwortliche Offiziere wird Anklage erhoben. Sie entweichen nach Deutschland und erhalten dort Asyl.


23.
01. Die Erteilung von Privatunterricht an jüdische Kinder ist nur noch in Ausnahmefällen mit besonderer Genehmigung gestattet.


25.
01. Transport aus Dortmund mit rd. 1.350 Juden nach Riga.












06.
02.
Transport aus Wien mit rund 1.200 Menschen nach Riga.


07.
02. Frankreich
Die deutschen Besatzungsbehörden verhängen gegen die Juden eine nächtliche Ausgangssperre; diese dürfen ihren Wohnsitz nicht mehr ändern.


13.
02. Heydrich ordnet an, daß Juden ihre Wohnungen durch einen weißen "Judenstern" aus Papier kennzeichnen müssen. Für die Durchführung wird die Reichsvereinigung der Juden verantwortlich gemacht.


14.
02. In Bäckereien und Konditoreien müssen Schilder angebracht werden, die darauf hinweisen, daß Kuchen an Juden und Polen nicht abgegeben werden. (Walk, S. 363)

Die Auswandererberatungsstellen des Hilfsvereins der Juden in Deutschland verlieren ihre Zulassung. Die Auswanderungsämter der Reichsvereinigung der Juden in Essen, Frankfurt/M., Karlsruhe, Köln und Mannheim werden geschlossen. Die Abteilung Wanderung der Reichsvereinigung mußte bereits am 1. Januar 1942 ihre Arbeit einstellen.


15.
02. Auschwitz
Aus Beuthen (Oberschlesien) kommt der erste Zug mit Juden in Auschwitz an. Die Ankommenden werden sofort in der Gaskammer getötet.

Juden wird das Halten von Haustieren verboten.


16.
02. Protektorat
Verordnung des Reichsprotektors über die offizielle Gründung des Ghettos Theresienstadt.
Insgesamt wurden zwischen 1941 und 1945 rund 141.000 Menschen nach Theresienstadt deportiert, davon rund 74.000 aus dem Protektorat. Die höchste Zahl von Bewohnern wurde im September 1942 mit 53.000 erreicht.


17.
02. Juden werden von der Belieferung mit Zeitungen und  Zeitschriften durch die Post, durch Verlage oder Straßenhändler ausgeschlossen; nur in besonderen Fällen kann eine Genehmigung erteilt werden.








Jahr
Tag
Monat


1942
März
Fast 1.700 Juden aus Berlin werden in drei Sonderzügen in das Lager Trawniki (Distrikt Lublin) deportiert.


01.
03.
Generalgouvernement
Baubeginn des Vernichtungslagers Sobibor, im Ostteil der Bezirks Lublin. 400 mal 600 Meter.
Insgesamt wurden in Sobibor annähernd 250.000 jüdische Menschen ermordet. Davon ungefähr 150.000 aus dem Generalgouvernement, 25.000 aus Slowakien, 4.000 aus Frankreich, 35.000 aus den Niederlanden sowie (in der zweiten Septemberhälfte 1943) 14.000 aus den Ghettos von Wilna, Minsk und Lida im Reichskommissariat Ostland.


02.
03. RK Ostland
Die SS ermordet über 5.000 Juden aus Minsk (Weißrußland), als diese von ihren Arbeitsplätzen außerhalb des Ghettos zurückkehren. Auch Kinder aus dem Waisenhaus des Ghettos werden ermordet.


03.
03. Slowakien
Von März bis Oktober 1942 wurden etwa 57.000 slowakische Juden in die deutschen Vernichtungslager abtransportiert. Von 57 Deportationszügen fuhren 19 nach Auschwitz. 38 hatten Lublin als Ziel; von dort wurden die Deportierten in die Vernichtungslager Treblinka, Belzec, Sobibor oder Majdanek gebracht.


04.
03. Wartheland
Ghettos Lodz, Biebow
Es sind im Ghetto rund 53.000 Arbeiter eingesetzt, die im wesentlichen im wehrwirtschaftlichen Interesse tätig sind. Jeder, der die Verhältnisse im Ghetto kennt, weiß, daß die Werktätigen buchstäblich an ihren Arbeitsplätzen wegen Entkräftung zusammenbrechen. Die Ghettoverwaltung würde niemals den Juden mehr Lebensmittel zuteilen als unbedingt zu verantworten ist.
Und dennoch, 307 getötete Juden wovon 84 verhungerten.


10.
03. Generalgouvernement
Aus Llow/Lemberg (Ukraine/Galizien) werden bis Ende März 1942 etwa 15.000 Juden in das Vernichtungslager Belzec deportiert.


11.
03. Belgien
Alle Arbeitslosen - darunter aufgrund der Berufsverbote besonders viele Juden - werden zur Zwangsarbeit in Lagern verpflichtet.

Frankreich
Eichmann teilt dem Auswärtigen Amt mit, "daß außer der am 23.3.1942 vorgesehenen Evakuierung von 1.000 Juden aus Compiègne in Zeitkürze weitere 5.000 staatspolizeilich in Erscheinung getretene Juden aus Frankreich in das Konzentrationslager Auschwitz (Oberschlesien) abgeschoben werden sollen."


13.
03. Auschwitz
Aus dem Häftlingskrankenhaus des Konzentrationslagers werden 1.200 kranke und erschöpfte Gefangene nach Birkenau gebracht und dort von SS-Männern ermordet.


15.
03. Auschwitz
In Birkenau werden insgesamt 306 Gefangene von betrunkenen SS-Männer ermordet.



17.
03. Generalgouvernement
Beginn der Massentötungen im Lager Belzec.
Insgesamt wurden dort über 600.000 Juden ermordet.

Generalgouvernement
30.000 Juden werden aus Lublin nach Belzec deportiert oder in einem nahegelegenen Wald ermordet. Die Gemeinde zählt nur noch etwa 4.000 Mitglieder. Diese werden in das sog. Kleine Ghetto in einem Vorort Lublins gebracht, in dem unerträgliche Lebensbedingungen herrschen und ständige "Selektionen" und Razzien durchgeführt werden.
 

20.
03. Auschwitz
In einem umgebauten früheren Bauernhaus in Birkenau werden Gaskammern "in Betrieb genommen". Die zunächst ankommenden Juden aus Oberschlesien werden von der Ausladerampe am Güterbahnhof in Auschwitz direkt zu den Gaskammern gefahren oder getrieben, ohne daß eine "Selektion" stattfindet. Die Leichen der Ermordeten werden in Massengräbern verscharrt. Die zum Vergraben der Leichen eingesetzten Häftlinge werden durch Phenolspritzen getötet.


23.
03. Generalgouvernement
700 Juden aus Tarnopol (Ukraine) werden von den Deutschen erschossen.



25.
03. Generalgouvernement
In Kolomyja (Ukraine) wird ein Ghetto errichtet, in das 18.000 Menschen zusammengedrängt werden.


26.
03. Slowakien/Auschwitz
Erstmals kommt ein Zug mit 999 jüdischen Frauen aus Slowakien in Auschwitz an. 
Aus dem KL Ravensbrück werden 999 Frauen nach Auschwitz eingeliefert, die als asoziale/kriminelle Gefangene eingestuft worden sind. Sie sollen die Funktionen der Blockältesten und Kapos in einem geplanten Frauenlager übernehmen.


27.
03. Protektorat/Auschwitz
Aus Brünn werden 798 jüdische Frauen nach Auschwitz eingeliefert.


30.
03.
Frankreich/Auschwitz
Ein Transport mit 1.112 Juden aus Frankreich kommt in Auschwitz an. Die Insassen des Zuges stammen aus verschiedenen europäischen Ländern und wurden bei Razzien in Paris am 14. Mai, 20. August und 12. Dezember 1941 festgenommen.



31.
03. Generalgouvernement
Ein Transport mit etwa 1.000 Juden aus Hannover und Gelsenkirchen trifft im Warschauer Ghetto ein.

Generalgouvernement
In Drogobytsch (Ukraine) werden 2.000 Juden festgenommen und in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert.

Bei größeren Judenaktionen wurden in Minsk 3.412, in Wilejka 302 und in Baranowitschi 2.007 Juden erschossen. Die Bevölkerung begrüßte diese Aktionen.
In Rakow 15.000 und in Artenowsk 1.224 Juden erschossen.
Auf der Krim wurden 1.000 Juden und Zigeuner exekutiert


















April
Rund 650 jüdische Menschen aus Nürnberg, 105 aus Bamberg, 129 aus Augsburg und anderen fränkischen und schwäbischen Orten werden in das Vernichtungslager Belzec deportiert.

Beginn der Deportationen aus Österreich in die Vernichtungslager des Generalgouvernements
Arbeitsfähige Männer wurden zumeist schon in Lublin aus den Waggons geholt und in das KL Majdanek gebracht, während die übrigen nach Sobibor oder Belzec weitergeleitet wurden


02.
04. Slowakien/Auschwitz
965 jüdische Frauen aus Slowakien werden nach Auschwitz eingeliefert.

RK Ostland
Die SS ermordet 500 Menschen aus dem Ghetto von Minsk.














Jahr
Tag
Monat


1942 03.
04. Aus München werden annähernd 400 jüdische Menschen in das Lager Piaski bei Lublin deportiert.

Slowakien/Auschwitz
997 jüdische Frauen aus Slowakien werden nach Auschwitz gebracht. 



03.
04. Generalgouvernement
Aus dem Ghetto von Kolomyja (Ukraine) werden ungefähr 5.000 Menschen in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert; weitere 250 werden im Ghetto selbst ermordet.


05.
04. Generalgouvernement
Ein Transport aus Berlin mit 1.025 Menschen trifft im Warschauer Ghetto ein.

Das RSHA weist die zuständigen örtlichen Stellen an, deportierte Juden in den Melderegistern als "unbekannt verzogen" oder "ausgewandert" einzutragen.


09.
04. Generalgouvernement
Etwa 160 junge Juden aus Berlin werden aus dem Warschauer Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka abtransportiert.

Aus Wien geht ein Deportationszug mit rund 1.000 Menschen in das Lager Izbica bei Lublin ab.

11.Der zur fahrenden Gaskammer umgebaute Wagen war im März 1942 im Lager eingetroffen. Am 9. Juni wurde dem RSHA mitgeteilt, die beiden Kraftfahrer hätten ihren "Sonderauftrag" durchgeführt. Insgesamt wurden in Sajmiste 6. - 7.000 jüdische Menschen ermordet.


13.
04. Slowakien/Auschwitz
Ein Transport aus Slowakien mit 634 jüdischen Männern und 443 Frauen kommt in Auschwitz an. Die Insassen werden als Häftlinge übernommen.



17.
04. Slowakien/Auschwitz
973 slowakische Juden werden in das KL Auschwitz eingeliefert. Am 15. August 1942 sind nur noch 88 von ihnen am Leben.

Slowakien/Auschwitz
464 jüdische Männer und 536 Frauen aus Slowakien werden in das KL Auschwitz eingeliefert.







22.
04. Belgien
Erlaß über die Beschlagnahme des Eigentums der aus Deutschland stammenden Juden.


23.
04. Slowakien/Auschwitz
543 jüdische Männer und 457 Frauen aus Slowakien werden in das KL Auschwitz eingeliefert.


24.
04. Slowakien/Auschwitz
442 slowakische Juden und 558 Jüdinnen werden in das KL Auschwitz eingeliefert.
 

26.
04. Aus Württemberg und Baden werden 286 Juden in das Vernichtungslager Belzec deportiert.


27.
04. Transport aus Wien mit rund 1.000 jüdischen Menschen nach Wlodawa/Sobibor.

Rund 2.100 westfälische Juden werden von Dortmund aus nach Zamosc bei Lublin deportiert.



29.
04. Niederlande
Die Einführung der Kennzeichnungspflicht durch den "Judenstern" wird angeordnet; sie tritt am 3. Mai in Kraft.

Slowakien/Auschwitz
423 slowakische Juden und 300 jüdische Frauen werden nach Auschwitz eingeliefert. 

Runderlaß des Reichsfinanzministers
Ruhegehaltsansprüche der abgeschobenen Juden sind erloschen. Ansprüche abgeschobener Juden aus einem privatrechtlichen Dienstverhältnis sollen, als dem Reich verfallen, von diesem gegenüber den Schuldnern geltend gemacht werden.


30.
04. RK Ukraine
Allen Juden von Pinsk (Weißrußland) wird befohlen,  innerhalb eines Tages in das Ghetto umzuziehen. In das in einem Armenviertel gelegene kleine Gebiet werden 20.000 Menschen gesperrt.

RK Ostland
1.200 Menschen aus dem Ghetto von Djatlowo (Weißrußland) werden von den Deutschen ermordet.


















Mai
Rumänien/Bessarabien
Aus der Gebietshauptstadt Kischinjow werden die letzten 200 Juden deportiert. Vor dem Krieg hatten dort etwa 60.000 jüdische Menschen gelebt.

Generalgouvernement
In Trawniki - südöstlich von Lublin - wird bei einem Ausbildungslager der SS ein Zwangsarbeitslager errichtet, in dem überwiegend sowjetische Kriegsgefangene und polnische Juden interniert werden.
In Trawniki wurden "fremdvölkische" Einheiten aus den baltischen Ländern, der Ukraine und anderen Gebieten als Hilfstruppen der SS und der deutschen Polizei ausgebildet, um dann u.a. als Wachpersonal in den Vernichtungslagern eingesetzt zu werden.

Auschwitz
In den Gaskammern von Auschwitz werden etwa 5.200 polnische Juden aus Ghettos in Ostoberschlesien ermordet.


01.
05.
RK Ostland
Die Deutschen lösen das Ghetto von Dwinsk/Daugavpils in Lettland auf; die meisten der noch lebenden knapp tausend Bewohner werden ermordet.












05.
05. Aus Wien geht ein Deportationszug mit 1.000 Menschen nach Minsk ab. Dort werden sie am 11. Mai an Massengräbern erschossen.


08.
05. RK Ostland
Die Deutschen ermorden annähernd 5.700 Menschen aus dem Ghetto von Lida (Weißrußland). Anschließend werden 3.500 Juden aus den kleineren Orten der Umgebung zwangsweise in das Ghetto von Lida umgesiedelt.








Jahr
Tag
Monat


1942









10.
05. - 12.5.
Ostoberschlesien/Auschwitz
Aus Sosnowiec kommt ein Zug mit 1.500 jüdischen Männern, Frauen und Kindern in Auschwitz an. Alle werden unmittelbar nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet.


10.
05.
USA
Konferenz der jüdischen Organisationen der USA im New Yorker Biltmore Hotel. Chaim Weizmann erklärt, es sei zu befürchten, daß ein Viertel der mitteleuropäischen Juden in nächster Zeit ermordet würden bzw. bereits ermordet worden seien.


12. 05. Aus Wien geht ein Deportationszug mit rund 1.000 Menschen ins Durchgangslager Izbica bei Lublin ab.

Juden dürfen nicht mehr von nichtjüdischen Friseuren bedient werden.

Luxemburg
Wohnungen von Juden müssen gekennzeichnet werden.


15. 05. Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen nach Izbica bei Lublin.







18. 05. Brandanschlag der Widerstandsgruppe um Herbert Baum auf die Berliner Ausstellung "Das Sowjetparadies". Durch Verrat wird die Gruppe kurz darauf festgenommen, Baum zu Tode gefoltert, die anderen sechs am 18. August 1942 in Plötzensee hingerichtet.
Die Gestapo nahm außerdem als Repressalie 500 Berliner Juden fest, brachte sie nach Lichterfelde und erschoß die Hälfte von ihnen noch am gleichen Abend. Die übrigen wurden ins KL Sachsenhausen gebracht und dort im Herbst 1942 ermordet.


20. 05. Aus Wien werden 1.000 jüdische Menschen nach Minsk deportiert und dort gleich nach ihrer Ankunft von den Deutschen erschossen.


21. 05. Aus Chelm, östlich von Lublin, werden 3.800 Juden, vor allem bereits früher Deportierte aus Slowakien sowie ältere und kranke Menschen, in das Vernichtungslager Sobibor deportiert.
 

22. 05. Ein Bericht der polnisch-jüdischen Organisation "Bund" trifft bei der polnischen Exilregierung in London ein. Es wird geschätzt, daß von Juni 1941 bis April 1942 auf polnischem Boden etwa 700.000 Juden ermordet wurden. Die Alliierten fordern auf, die völlige Vernichtung der polnischen Juden zu verhindern.

Auschwitz
Aus dem KL Majdanek werden 1.000 slowakische Juden nach Auschwitz eingeliefert. Ein Vierteljahr später sind nur noch 53 von ihnen am Leben












27. 05. Ein Deportationszug mit 1.000 Menschen geht aus Wien nach Minsk ab. Sie werden unmittelbar nach ihrer Ankunft erschossen.


28. 05. bis 8.6.
Generalgouvernement
Das Ghetto von Krakau wird von den Deutschen hermetisch abgeriegelt. 6.000 Bewohner werden in das Vernichtungslager Belzec deportiert; weitere 300 Menschen werden schon während der Polizeiaktion in Krakau ermordet. Anschließend wird das Ghetto, in dem noch 12.000 Menschen leben, auf die Hälfte des Umfangs reduziert


















Juni
Die Zulassung von "Halbjuden" zum Hochschulstudium wird auf wenige Ausnahmefälle beschränkt.

Belgien
In sieben Gruppen werden insgesamt 2.252 Juden aus Brüssel, Charleroi und Lüttich zur Zwangsarbeit deportiert, in erster Linie für die "Organisation Todt" zum Bau von Festungsanlagen an der nordfranzösischen Küste; außerdem für andere Bauprojekte der Wehrmacht sowie in Textil- und Waffenfabriken.



01.
06.
Frankreich
Der deutsche Militärbefehlshaber in Frankreich ordnet an, daß alle Juden ab Vollendung des 6. Lebensjahres den "Judenstern" tragen müssen. Die Verordnung tritt am 7. Juni in Kraft.


02.
06. Aus Wien geht ein Zug mit 1.000 jüdischen Menschen nach Minsk ab.


03.
06. Belgien
Der deutsche Militärbefehlshaber in Belgien ordnet an, daß die Juden in Belgien und Nordfrankreich vom 7. Juni an in der Öffentlichkeit den gelben Stern als Kennzeichen tragen müssen.
Eine weitere Verordnung untersagt den Juden die Ausübung jeder Tätigkeit im Heil- und Pflegeberuf, als Apotheker oder Drogisten und die Herstellung oder den Vertrieb von Heilmitteln.













Jahr
Tag
Monat


1942 04.
06. Rumänien/Bukowina
Die Deportationen und Vertreibungen aus Czernowitz nach Transnistrien werden wieder aufgenommen. Einige der 2.000 abtransportierten Juden werden der SS übergeben und über den Bug gebracht, wo die meisten von ihnen ermordet werden.


05.
06. Ein Deportationszug mit 1.000 Menschen geht aus Wien nach Izbica bei Lublin ab.

Den Juden wird die Benutzung von Warteräumen, Wirtschaften und sonstigen Einrichtungen der Verkehrsbetriebe verboten.

Frankreich/Auschwitz
1000 Juden unterschiedlicher Staatszugehörigkeit, darunter 571 Menschen polnischer Abstammung, werden  aus dem französischen Lager Compiègne in das KL Auschwitz eingeliefert.



09.
06. Aus Wien geht ein Deportationszug mit 1.000 Menschen nach Minsk ab. Sie werden dort vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft erschossen.

Juden müssen alle "entbehrlichen" Kleidungsstücke abliefern.



10.
06. Protektorat
Als "Vergeltung" für das Attentat auf Heydrich wird das tschechische Dorf Lidice zerstört. Alle 192 Männer sowie 71 der Frauen des Dorfes werden getötet, die übrigen Frauen in das KL Ravensbrück deportiert. Ebenfalls als Racheakt deklariert, werden 1.000 Juden aus Prag nach Majdanek abtransportiert.


11.
06. Generalgouvernement
Die SS deportiert aus der Stadt Tarnów 3.500 jüdische Menschen in das Vernichtungslager Belzec; mehrere hundert werden unmittelbar während der Menschenjagd ermordet.
Am 15. Juni beginnt eine weitere "Aktion", bei der innerhalb von drei Tagen 10.000 Menschen zusammengetrieben und nach Belzec geschickt werden. Am 19. Juni wird in Tarnów ein Ghetto errichte

Auschwitz
Im KL Birkenau werden nach einem Fluchtversuch am Vortag etwa 320 willkürlich ausgewählte Häftlinge in der Gaskamer ermordet.

Juden erhalten keine Raucherkarte (zum Kauf von Tabakwaren).


12.
06. Die Juden werden verpflichtet, sofort alle in ihrem Besitz befindlichen elektrischen Geräte, optischen Geräte, Fahrräder, Photoapparate, Ferngläser usw. abzuliefern.


14.
06. Ein Deportationszug mit 1.000 Menschen geht aus Wien zum Vernichtungslager Sobibor ab.


18.
06. Generalgouvernement
Aus Przemysl werden 1.000 jüdische Männer in das Arbeitslager Janówska in Llow/Lemberg deportiert.


20.
06. Ostoberschlesien/Auschwitz
In den Gaskammern von Birkenau werden etwa 2.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder ermordet, die aus dem Ghetto von Sosnowiec eingeliefert worden waren.

Ein Transport aus Wien mit rund 1.000 jüdischen Menschen geht nach Theresienstadt ab.

Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland wird angewiesen, zum 30. Juni alle jüdischen Schulen zu schließen und ihren Mitgliedern bekannt zu geben, daß vom 1. Juli an jede Unterrichtung jüdischer Kinder durch bezahlte oder unbezahlte Lehrkräfte untersagt ist.


22.
06. Niederlande
Juden müssen den deutschen Besatzungsstellen ihre Farräder abliefern.
 

23.
06. Generalgouvernement/Auschwitz
In den Gaskammern von Birkenau werden 566 Menschen aus einer Nervenheilanstalt bei Krakau ermordet. Vorher wurden am 18. Juni die polnischen Ärzte und am darauffolgenden Tag alle Krankenschwestern und der Krankenhauskaplan ermordet.


24.
06. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Drancy werden 933 jüdische Männer und erstmals auch 66 Frauen in das KL Auschwitz eingeliefert. Am 15. August 1942 sind nur noch 186 Männer am Leben.


24.
06.
Der "Bund"-Bericht über die deutschen Massenmorde im besetzten Polen (s. 22.5.42) wird im Londoner "Daily Telegraph" publiziert unter der Überschrift "Germans murdered 700.000 Jews in Poland/ Travelling Gas chambers".



27.
06. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Pithiviers werden 1.000 Juden, darunter 937 polnischer Nationalität, in das KL  Auschwitz eingeliefert. Am 15. August 1942 sind nur noch 557 von ihnen am Leben.


28.
06. Transport aus Wien mit rund 1.000 jüdischen Menschen nach Theresienstadt.

Rumänien/Bukowina
Etwa 2.800 Juden werden aus Czernowitz nach Transnistrien deportiert.
Insgesamt wurden in drei Zügen während des Juni 1942 rund 5.000 Juden abtransportiert; im November 1943 waren etwa 4.500 von ihnen tot.



29.
06.
bis 15.6.
RK Ostland
Etwa 10.000 Menschen aus dem Ghetto von Slonim (Weißrußland) werden von den Deutschen ermordet.





29.
06.
Schlagzeilen
"Massacre of Jews - over 1.000.000 Dead since the War began" (Times). - "Greatest Progrom - one Million Jews Die" (Daily Mail). - "Jewish War Victims more than a Million Dead" (Manchester Guardian).


29.
06. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Beaune-la-Rolande werden 1.004 jüdische Männer und 34 Frauen - darunter 752 Menschen polnischer Nationalität - in das KL Auschwitz eingeliefert. Am 15. August 1942 sind nur noch 703 von ihnen am Leben.
Generalgouvernement
Aus Majdanek werden 400 Juden in das KL  Auschwitz eingeliefert. Am 15. August 1942 ist die Hälfte von ihnen nicht mehr am Leben.







29.
06. - 26.6.
RK Ostland
Etwa 10.000 Menschen aus dem Ghetto von Slonim (Weißrußland) werden von den Deutschen ermordet.























Jahr
Tag
Monat


1942 02.
Juli
Auf Anordnung des Reichserziehungsministers dürfen "Halbjuden" nicht mehr in Hauptschulen, Mittelschulen und höheren Schulen aufgenommen werden.

Im Juni gab es 1.725 Todesfälle, davon 397 durch Lungentuberkulose, 368 durch Herzschwäche und 425 durch Unterernährung



03.
07.
Ein Erlaß sieht vor, daß neben tschechischen und bestimmten Gruppen dänischer und niederländischer Juden folgende Gruppen deutscher Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden sollen:

Personen über 65 Jahren sowie über 55 Jahre alte gebrechliche Menschen mit ihren Ehegatten und ihren Kindern unter 14 Jahren.
Inhaber hoher Kriegsauszeichnungen mit Ehegatten und Kindern unter 14 Jahren.
Jüdische Ehegatten einer nicht mehr bestehenden Mischehe, die vom Kenzeichnungszwang befreit waren, soweit sie nicht von der Deportation ausgenommen werden, weil noch Kinder unter 14 Jahren in ihrem Haushalt leben.
Alleinstehende Mischlinge, die nach den gesetzlichen Bestimmungen als Juden gelten.


04.
07. Slowakien/Auschwitz
Aus einem slowakischen Transport werden in Auschwitz 264 jüdische Männer und 108 Frauen als arbeitsfähig ausgewählt; die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. Auch von den "Arbeitsfähigen" sind am 15. August 1942 nur noch 69 am Leben.


05.
07. Niederlande
Rund 4.000 Juden, überwiegend in Amsterdam ansässig, darunter zahlreiche Emigranten aus Deutschland, erhalten eine Aufforderung der Zentralstelle für jüdische Auswanderung, sich in den nächsten Tagen "zur eventuellen Teilnahme an einem unter polizeilicher Aufsicht stehenden Arbeitseinsatz in Deutschland" im Lager Westerbork einzufinden. Die meisten melden sich jedoch nicht. Daraufhin beginnt die deutsche Polizei, mit Großrazzien Juden zur Deportation einzufangen.



07.
07. Himmler teilt Clauberg mit, daß ihm für Seine Versuche an Menschen und Tieren das KL Auschwitz zur Verfügung stehe. Er will einen Bericht über die Versuchsergebnisse vorgelegt bekommen, um mit der praktischen Anwendung beginnen zu können. Darüber hinaus soll unter Hinzuziehung von Prof. Dr. Hohlfelder, einem Röntgenspezialisten, geprüft werden, inwieweit bei Männern eine Sterilisation durch Röntgenbestrahlung erreicht werden kann.


08.
07. Frankreich/Auschwitz
Aus Paris kommt ein Zug mit 1.170 nicht-jüdischen und jüdischen Häftlinge in Auschwitz an. Unter ihnen sind französische Kommunisten und Mitglieder anderer Linksparteien sowie Menschen verschiedener Nationalitäten, die bei Razzien festgenommen wurden.

Generalgouvernement
7.000 Juden aus Llow/Lemberg, die keine von den deutschen Behörden ausgestellte Arbeitsbescheinigung haben, werden  ermordet.


09.
07. Generalgouvernement
Nach einer kurzzeitigen Unterbrechung (ab 19. Juni) fahren wieder zwei Deportationszüge pro Woche von Krakau zum Vernichtungslager Belzec.



10.
07. Aus Wien geht ein Deportationszug mit rund 1.000 Menschen nach Theresienstadt ab.

Himmler verbietet Geld- und Geschenksendungen jeder Art und jeder Form an Deportierte. - Lediglich Geschenksendungen nach Theresienstadt wurden später zugelassen.


11.
07. Slowakien/Auschwitz
Aus einem slowakischen 1000 Juden Transport werden in Auschwitz 182 jüdische Männer und 148 Frauen als arbeitsfähig ausgewählt; die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. Von den  Männern sind am 15. August 1942 nur noch 64 am Leben.


13.
07. RK Ukraine
Das Ghetto in Rowno wird von deutscher Polizei und ukrainischen Hilfskräften abgeriegelt. Etwa 5.000 Menschen werden gewaltsam zusammengetrieben und zum Bahnhof gebracht. Sie werden in Güterwagen gesperrt und zu einem Wald nordwestlich von Rowno gefahren, wo sie erschossen werden. Einigen Dutzend Menschen gelingt während der Mordaktion die Flucht.
 

14.
07. Anordnung der Ärztekammer Hessen-Nassau
(Ähnliche Anweisungen wurden vielfach auf örtlicher und regionaler Ebene erlassen)
An Orten, an denen jüdische Krankenbehandler vorhanden sind, wird deutschen Ärzten die Behandlung von Juden verboten. Für die übrigen Orte gelten die folgenden Beschränkungen:

Deutsche Volksgenossen sind bevorzugt zu behandeln.
Sofortige Behandlung von Juden nur dann, wenn Ansteckungsgefahren für Deutsche bestehen, und ausschließlich zum Zweck der Verhinderung der Ansteckung.
Hochwertige Medikamente dürfen an Juden nicht verordnet werden.
In Krankenhäusern müssen Juden getrennt von deutschen Volksgenossen untergebracht werden.


15.
07. Deportationszug mit 1.000 Juden in Richtung Auschwitz ab. Am Abend des 16. Juli sind etwa 500 der bei der Razzia zwei Tage zuvor Festgenommenen wieder auf freiem Fuß, die übrigen werden wegen angeblicher "krimineller Vergehen" in das KL Amersfoort gebracht

Generalgouvernement
Die Deutschen geben bekannt, daß in Przemysl ein abgeschlossenes Ghetto errichtet werden soll.

Aus Wien geht ein Deportationszug mit rund 1.000 Menschen nach Theresienstadt ab.


16.
07. Juden wird verboten, in ihrem Besitz befindliche Wertpapiere an Nichtjuden zu übertragen, auch wenn dies unentgeltlich erfolgt; ferner ist verboten, Wertpapiere zum Erhalt einer Rente zu transferieren.



17.
07. Niederlande/Auschwitz
Ankunft zweier Deportationszüge aus den niederländischen Lagern Westerbork und Amersfort mit insgesamt 697 jüdischen Frauen und 1.303 Männern in Auschwitz. 1.251 Männer und 300 Frauen werden als arbeitsfähig ausgewählt; die anderen 449 Menschen werden in die Gaskammern geschickt.



18.
07. Slowakien/Auschwitz
Ankunft eines Deportationszugs mit slowakischen Juden in Auschwitz. 327 Männer und 178 Frauen werden als arbeitsfähig ausgewählt, die anderen werden in die Gaskammer geschickt. Mit einem weiteren Transport werden 212 jüdische Frauen eingeliefert und als Häftlinge übernommen.


19.
07. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Pithiviers werden 119 jüdische Frauen und 809 Männer in das KL Auschwitz eingeliefert.


21.
07. Frankreich/Auschwitz
Aus dem Lager Drancy werden 121 jüdische Frauen und 879 Männer nach Auschwitz eingeliefert. 504 Männer und alle Frauen werden als Häftlinge registriert; die übrigen 375 Männer werden in den Gaskammern ermordet.



21.
07.
USA
Im New Yorker Madison Square Garden findet eine große Trauer- und Protestveranstaltung gegen den deutschen Massenmord an den Juden statt. Eine Botschaft von Präsident Roosevelt wird verlesen, in der es heißt: Alle Bürger, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, teilen die Sorge unserer jüdischen Mitbürger über die Grausamkeit der Nazis gegen ihre hilflosen Opfer. Die Nazis werden es nicht schaffen, ihre Opfer auszulöschen, ebensowenig wie sie es schaffen werden, die Menschheit zu versklaven. Das amerikanische Volk sympathisiert nicht nur mit allen Opfern der Nazi-Verbrechen, sondern es wird diejenigen, die diese Verbrechen begehen, streng zur Verantwortung ziehen am Tag der Abrechnung, der gewiß kommen wird.


22.
07. Generalgouvernement
Eine Bekanntmachung des Warschauer Judenrats teilt den jüdischen Einwohnern mit, daß sie ohne Unterschied von Alter und Geschlecht "ausgesiedelt" werden sollen. Lediglich Personen, die in deutschen Betrieben beschäftigt sind oder für den Judenrat arbeiten, sollen davon ausgenommen sein.
Beginnend am 22. Juli werden bis zum 12. September 1942 ungefähr 300.000 Warschauer Juden deportiert, davon über 250.000 in das Vernichtungslager Treblinka. Im Warschauer Ghetto leben danach nur noch etwa 60.000 Menschen.

Rund 1.000 Menschen werden aus Wien nach Theresienstadt deportiert.

Niederlande/Auschwitz
Aus dem niederländischen Lager Westerbork werden 931 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 297 Frauen und 479 Männer als Häftlinge registriert, die anderen werden in den Gaskammern ermordet.



23.
07. Frankreich/Auschwitz
Aus Angers St. Laud werden 827 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 390 Frauen und 411 Männer werden in das Lager eingewiesen; 26 Menschen werden unmittelbar in die Gaskammern geschickt.

Generalgouvernement
Im Lager Treblinka - etwa 80 km von Warschau entfernt, nahe der Bahnlinie nach Bialystok gelegen - finden die ersten Morde in den Gaskammern statt. Opfer sind die Insassen des ersten Deportationszuges aus Warschau. 


24.
07. Frankreich/Auschwitz
Ein Transport mit 385 jüdischen Frauen und 615 Männern aus dem französischen Lager Drancy kommt in Auschwitz an; die Insassen werden als Häftlinge übernommen.

5.000 Juden aus Kroatien nach Auschwitz abtransportiert. Die kroatische Regierung erkannte den Deportierten automatisch die Staatsangehörigkeit ab.


















Jahr
Tag
Monat



25.
07.
Slowakien/Auschwitz
Ankunft eines slowakischen Deportationszugs in Auschwitz. 192 jüdische Männer und 93 Frauen werden als Häftlinge registriert, die anderen werden unmittelbar in den Gaskammern ermordet.
Niederlande
Aus dem Lager Westerbork kommt ein Zug mit 1.000 jüdischen Menschen - 423 Frauen und Mädchen, 577 Männer und Jungen - in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 293 Frauen und 516 Männer in das Lager eingewiesen. Die anderen 191 Menschen, insbesondere die Kinder, werden in den Gaskammern getötet.


26.
07. Frankreich/Auschwitz
Ankunft eines französischen Deportationszugs mit 630 jüdischen Frauen und 370 Männern in Auschwitz; sie werden als Häftlinge übernommen.


27.
07. Wartheland
Lagebericht der Gestapo.

"Die Zahl der im Ghetto Litzmannstadt (Lodz) untergebrachten Juden ist durch Todesfälle weiterhin stark im Absinken. Z. Zt. leben hier noch rund 103.000 Juden, von denen 70.00 beschäftigt werden. Trotz der sehr schlechten Verpflegung bzw. Ernährung der Juden - täglicher Satz pro Kopf 19 Pfg.- ist die Produktion gegenüber dem Vormonat gestiegen, was mehr oder weniger auf das dauernde 'Unterdruckhalten' der Juden bzw. der einzelnen Arbeitsleiter zurückzuführen ist."


27.
07. bis 3.8.
Generalgouvernement
Aus dem Ghetto von Przemysl (Ukraine) werden insgesamt etwa 12.500 Menschen in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert.


28.
07. Niederlande/Auschwitz
Aus dem Lager Westerbork kommt ein Zug mit 1.010 jüdischen Menschen - 468 Frauen und Mädchen, 542 Männer und Jungen - in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 315 Frauen und 473 Männer als Häftlinge registriert; die anderen 222 Menschen werden in die Gaskammern geschickt.

Generalgouvernement
Der Staatssekretär im Verkehrsministerium, Ganzenmüller, teilt SS-Obergruppenführer Wolff mit: "Seit dem 22.7. fährt täglich ein Zug mit je 5.000 Juden von Warschau über Malkinia nach Treblinka, außerdem zweimal wöchentlich ein Zug mit 5.000 Juden von Przemysl nach Belzec."

Aus Wien geht ein Deportationszug mit rund 1.000 Menschen nach Theresienstadt ab.


28.
07. - 31.7.
RK Ostland
Die SS ermordet ungefähr 30.000 jüdische Bewohner von Minsk, darunter auch die Mitglieder des Judenrats. Unter den Opfern sind viele Deportierte aus Deutschland. Nach dieser "Aktion" bleiben im Ghetto von Minsk nur noch 9.000 Menschen am Leben.


29.
07. Frankreich/Auschwitz
Aus dem Lager Drancy werden 742 jüdische Frauen und 248 Männer in das KL Auschwitz eingeliefer.


30.
07. Jüdische Kultgegenstände aus Edelmetall müssen abgeliefert werden. Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland wird verpflichtet, die Sammlung und Ablieferung der Gegenstände zu übernehmen.



31.
07. Frankreich/Auschwitz
Aus dem Lager Drancy kommt ein Zug mit 730 jüdischen Frauen und 270 Männern in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden alle Männer und 514 Frauen als Häftlinge registriert. Die anderen 216 Frauen werden unmittelbar in die Gaskammern geschickt.

Bene legte seinem Bericht ein in den Niederlanden verbreitetes Flugblatt bei, in dem es heißt, daß in Polen bereits 700.000 Juden umgekommen btw. ermordet worden seien.





 





1942

August
Generalgouvernement
August
Bei der Stadt Kielce wird, angrenzend an eine Munitionsfabrik, ein Zwangsarbeitslager für Juden, Skarzysko-Kamienna, errichtet.
Die Fabrik gehörte dem deutschen HASAG-Konzern. Das Lager bestand bis zum 1. August 1944. Die meisten Häftlinge kamen aus dem besetzten Polen, einige auch aus Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei, den Niederlanden und Frankreich. Die durchschnittliche Zahl der Insassen betrug 6.000. Zwischen dem 1. Oktober 1942 und dem 31. Januar 1943 starben in dem Lager 3.241 jüdische Gefangene. Die Gesamtzahl der dorthin Deportierten wird auf 25.-30.000 geschätzt, die Zahl der dort Umgekommenen auf 18.-23.000.

Serbien
Der Chef der deutschen Zivilverwaltung in Serbien, Turner, meldet: "Serbien ist das einzige Land Europas, in dem das Judenproblem gelöst wurde."


01.
08.
Slowakien/Auschwitz
Aus einem slowakischen Deportationszug werden in Auschwitz 75 jüdische Frauen und 165 Männer als "arbeitsfähig" ausgewählt; die anderen Insassen dieses Zuges werden in die Gaskammern geschickt.

Niederlande
Aus Westerbork kommt ein Transport mit 1.007 jüdischen Menschen - 540 Männer und Jungen, 467 Frauen und Mädchen - in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 317 Frauen und 490 Männer als Häftlinge übernommen; die anderen 200 Menschen, insbesondere die Kinder, werden in den Gaskammern ermordet.



01.
08. - 3.8.
Auschwitz
Annähernd 5.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder werden in den Gaskammern von Auschwitz ermordet.


02.
08. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Pithiviers werden 359 jüdische Frauen und 693 Männer in das KL Auschwitz eingeliefert.



04.
08. Protektorat/RK Ostland
Transport aus Theresienstadt mit rund 1.000 Menschen nach Minsk oder dem nahegelegenen Lager Maly Trostinec - offenbar um sie dort zu ermorden.

Niederlande/Auschwitz
Aus dem Lager Westerbork kommt ein Deportationszug mit 1.013 jüdischen Menschen - 493 Frauen und Mädchen, 520 Männer und Jungen - in Auschwitz an. 429 Männer und 268 Frauen werden in das Lager eingewiesen; die anderen 316 Menschen, insbesondere die Kinder, werden in den Gaskammern getötet.


05.
08. Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus dem französischen Lager Pithiviers mit 982 jüdischen Frauen und 52 Männern kommt in  Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 542 Frauen und 22 Männer als Häftlinge registriert; die anderen 470 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
Belgien
Mit dem ersten belgischen Transport kommen 998 jüdische Menschen - 428 Frauen und Mädchen, 570 Männer und Jungen - aus dem Lager Malines in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 426 Männer und 318 Frauen als Häftlinge registriert, die anderen offenbar ermordet.

Generalgouvernement
Das sog. Kleine Ghetto in Radom wird von deutscher Polizei und ukrainischen Hilfstruppen abgeriegelt und "evakuiert". Unmittelbar an der Sammelstelle werden etwa 600 ältere Menschen und Kinder erschossen. 800 Männer und 20 Frauen werden zur Zwangsarbeit ausgesucht. Alle anderen, mehr als 6.000 Männer und Frauen, werden in das Vernichtungslager Treblinka abtransportiert, ebenso wie 2.000 Menschen aus dem sog. Großen Ghetto.


07.
08. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Beaune-la-Rolande kommt ein Deportationszug mit 1.014 jüdischen Menschen - 426 Frauen und Mädchen, 588 Männer und Jungen - in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 96 Frauen und 214 Männer als Häftlinge übernommen; die anderen Insassen dieses Zuges werden in die Gaskammern geschickt.



08.
08. Niederlande/Auschwitz
Aus dem Lager Westerbork kommt ein Transport mit 987 jüdischen Menschen - 510 Männer und Jungen, 477 Frauen und Mädchen - in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 315 Männer und 149 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen werden in den Gaskammern ermordet.

RK Ostland
Die Deutschen ermorden 2.500 Menschen aus dem Ghetto von Nowogrudok (Weißrußland).

Generalgouvernement
SS und ukrainische Hilfspolizei führen eine mehrtägige "Aktion" gegen die jüdische Bevölkerung von Drogobytsch (Ukraine) durch. Über 600 Menschen werden im Verlauf dieser "Razzien" in den Häusern und auf den Straßen ermordet. 2.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder werden an mehreren Sammelpunkten zusammengetrieben und in das Vernichtungslager Belzec deportiert. Nur Arbeiter, die als unentbehrlich für die Ölindustrie gelten, bleiben ausgenommen.


09.
08. Frankreich/Auschwitz
Aus den französischen Lagern Pithiviers und Beaune-la-Rolande werden 1.069 Juden - 860 Frauen und Mädchen, 209 Männer und Jungen - nach Auschwitz eingeliefert. 211 Frauen und 63 Männer werden in das Lager übernommen; die anderen 794 Menschen werden in den Gaskammern getötet.



10.
08. Auschwitz
Die Verlegung des Frauenlagers aus den Stammlager von Auschwitz nach Birkenau wird abgeschlossen. Im Häftlingskrankenbau wird eine "Selektion" durchgeführt. Die schwerer erkrankten weiblichen Häftlinge werden in die Gaskammern geschickt.

RK Ukraine
Die Deutschen "liquidieren" das Ghetto von Kremenez. Zusammen mit Juden aus der Umgebung werden insgesamt mehr als 6.000 Menschen erschossen. Etwa 1.500 werden in ein Zwangsarbeitslager gebracht.
Vor dem Krieg hatten in Kremenez ungefähr 15.000 jüdische Menschen, einschließlich etwa 4.000 Flüchtlinge aus Polen, gelebt.

Generalgouvernement
Die Deutschen beginnen eine etwa vier Wochen dauernde "Aktion" gegen die Bevölkerung des Ghettos von Llow/Lemberg. Insgesamt werden in diesem Zeitraum 50.000 Menschen in das Vernichtungslager Belzec deportiert.


11.
08. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 559 jüdische Menschen - 288 Männer und Jungen, 271 Frauen und Mädchen - nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 164 Männer und 131 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 264 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Besetzte sowjetische Gebiete
Nachdem die jüdische Bevölkerung von Rostow am Don drei Tage vorher aufgefordert worden war, sich am 11. August zur "Umsiedlung" an einem Sammelplatz einzufinden, werden 2.000 Menschen mit LKWs in eine Schlucht außerhalb der Stadt gefahren und dort erschossen.

Wartheland
"Liquidierung" des Ghettos von Belchatow (südwestlich von Lodz) durch SS-Einheiten, unter Mitwirkung der deutschen Zivilbevölkerung und maßgeblicher Beteiligung des Chefs der Ghetto-Verwaltung von Lodz, Hans Biebow. 5.000 Menschen werden in das Vernichtungslager Chelmno abtransportiert und dort ermordet; 850 Menschen werden in das Ghetto von Lodz gebracht.
 












Jahr
Tag
Monat


1942
12.
08.
Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus dem französischen Lager Drancy mit 1.006 jüdischen Menschen, überwiegend Flüchtlinge aus Deutschland, kommt in Auschwitz an. 140 Männer und 100 Frauen werden in das Lager eingewiesen; die anderen 766, darunter etwa 400 alte Menschen, werden in den Gaskammern ermordet.

12.- 18.08.1942
Ostoberschlesien/Auschwitz
5.000 Juden aus Bedzin/Bendsburg und 8.000 aus Sosnowiec/Sosnowitz werden nach Auschwitz deportiert.
Aus Sosnowiec waren schon im Mai und Juni 1942 insgesamt 3.500 jüdische Menschen nach Auschwitz geschickt worden. Am 12. August wurden alle in Sosnowiec und Umgebung übrig gebliebenen Juden aufgefordert, sich auf dem zentralen Platz der Stadt zu versammeln, angeblich zum Gültigmachen ihrer Papiere. Nach einer bis zum 18. August dauernden "Selektion" wurden 8.000 Menschen nach Auschwitz abtransportiert. Ähnlich war der Ablauf in Bedzin.


13.
08. Belgien/Auschwitz
Aus dem belgischen Lager Malines werden 999 jüdische Menschen - 445 Frauen und 68 Mädchen, 407 Männer und 79 Jungen - nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 228 Frauen und 290 Männer als Häftlinge registriert; die anderen 481 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Aus Wien geht ein Transport mit rund 1.000 Menschen nach Theresienstadt ab.

13. - 14.08.1942
Belgien
In Antwerpen werden zunächst Juden mit rumänischer Staatsbürgerschaft und am folgenden Tag eine weitere große Gruppe ausländischer Juden festgenommen. Sie werden ins belgische KL Malines gebracht, das als Durchgangslager für die Deportationen dient.

13.08. - 20.08.1942
Kroatien
Fünf Deportationszüge mit insgesamt 5.000 jüdischen Männern und Frauen gehen aus Zagreb nach Auschwitz ab. Die Deportierten kommen aus kroatischen Konzentrationslagern sowie aus Zagreb und Sarajevo.


14.
08. Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus dem Lager Drancy mit 1.007 jüdischen Frauen und Männern, überwiegend ältere Menschen, kommt in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 233 Männer und 62 Frauen als Häftlinge übernommen; 712 Menschen werden unmittelbar in den Gaskammern ermordet.


15.
08. Ostoberschlesien/Auschwitz
Aus Sosnowiec werden etwa 2.000 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nur 75 Frauen und 27 Männer werden als Häftlinge übernommen, während die anderen in die Gaskammern geschickt werden.
Niederlande
Aus dem Lager Westerbork werden 505 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 98 Männer und 79 Frauen als Häftlinge registriert; 328 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. (Czech, S. 274)

Belgien
Aus Antwerpen werden Juden zur Zwangsarbeit nach Nordfrankreich deportiert.


16.
08. Ostoberschlesien/Auschwitz
Mit einem Transport aus Sosnowiec werden etwa 2.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert und alle in den Gaskammern ermordet.
Frankreich
Aus dem Lager Drancy werden 991 Juden nach Auschwitz eingeliefert. In dem Transport befinden sich überwiegend alte Menschen, sowie erstmals auch Kinder. 115 Männer werden als arbeitsfähig ausgewählt, die anderen 876 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

16. - 18.08.1942
Generalgouvernement
"Liquidierung" des sog. Großen Ghettos in Radom. 1.000 bis 1.500 Menschen, die Widerstand leisten oder sich zu verstecken versuchen, werden auf der Stelle erschossen. Eine Gruppe Kinder wird in das Schlachthaus getrieben und dort mit Granaten umgebracht. Etwa 4.000 Menschen werden zur Zwangsarbeit am Ort bestimmt, die anderen etwa 18.000 werden ins Vernichtungslager Treblinka deportiert.


17.
08. Ostoberschlesien/Auschwitz
Mit einem Transport aus Sosnowiec werden etwa 2.000 jüdische Männer und Frauen nach Auschwitz eingeliefert und gleich nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet.
Belgien
Aus dem Lager Malines kommt ein Deportationszug mit 1.000 jüdischen Menschen - 486 Frauen, 342 Männer sowie 192 Kinder und Jugendliche - in Auschwitz an. 205 Frauen und 157 Männer werden als Häftlinge registriert; die anderen 638 Menschen werden in die Gaskammern geschickt.

Abfahrt eines Deportationszugs mit rund 1.000 jüdischen Frauen und Männern aus Wien nach Minsk, wo sie vermutlich ermordet wurden.


18.
08. Ostoberschlesien/Auschwitz
Mit einem Transport aus Sosnowiec werden etwa 2.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert und alle in den Gaskammern ermordet.

iederlande
Aus dem Lager Westerbork werden 364 jüdische Männer und Jungen, sowie 142 Frauen und Mädchen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 319 Männer und 40 Frauen als Häftlinge übernommen; die anderen 147 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Kroatien
Aus einem Zug aus Zagreb nach Auschwitz werden 87 jüdische Männer und 69 Frauen als Häftlinge übernommen. Wahrscheinlich befanden sich in diesem Zug insgesamt etwa 1.000 kroatische Juden (s. 13.-20.8.42), von denen die meisten gleich nach der Ankunft ermordet wurden.


19.
08. Frankreich/Auschwitz
Aus dem Lager Drancy werden 997 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert, darunter rund zwei Drittel Kinder und Jugendliche. Nur 65 Männer und 35 Frauen werden als arbeitsfähig ausgewählt und in das Lager eingewiesen; die anderen 897 Menschen werden bald nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet.



20.
08. Belgien/Auschwitz
Ein Deportationszug aus dem belgischen Lager Malines mit 998 jüdischen Menschen, darunter 287 Kinder und Jugendliche, kommt in Auschwitz an. 71 Frauen und 104 Männer werden in das Lager eingewiesen; die anderen 823 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Ein Deportationszug mit rund 1.000 Menschen verläßt Theresienstadt mit unbekanntem Ziel; planmäßig war Riga als Ziel vorgesehen gewesen.

Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen nach Theresienstadt.

RK Ostland
In Slonim (Weißrußland) ermordet die SS 400 jüdische Menschen.

Die letzten noch in der Stadt verbliebenen Juden wurden im Dezember 1942 ermordet. Vor dem deutschen Einmarsch hatten in Slonim 22.000 Juden gelebt, darunter viele Flüchtlinge aus Polen.

20. - 24.08.1942
Generalgouvernement
Die Deutschen "liquidieren" das Ghetto von Kielce im südwestlichen Polen. Mit Ausnahme von 2.000 jungen und gesunden Menschen, die für Arbeitslager der Rüstungsindustrie vorgesehen sind, werden die Bewohner mit Güterzügen zum Vernichtungslager Treblinka abtransportiert. Kranke und die Kinder des Waisenhauses waren schon vorher getötet wurden. Etwa 500 Menschen konnten während der "Aktion" entkommen.
In Kielce hatten vor dem deutschen Einmarsch etwa 24.000 Juden gelebt.


21.
08. Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus dem französischen Lager Drancy mit 1.000 jüdischen Menschen, darunter 373 Kinder, kommt in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 138 Männer und 45 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 817 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

 

21.
08.
USA
Veröffentlichung einer Erklärung von Präsident Roosevelt gegen Verbrechen an der Zivilbevölkerung der besetzten Länder. Die Bestrafung dieser Taten sei eines der Hauptkriegsziele der Alliierten. Diese Verbrechen hätten Ausmaße und Formen angenommen, die Anlaß zu der Befürchtung geben, daß sich, je näher die Niederlage der Feindstaaten rückt, der barbarische Charakter ihres Besatzungsregimes noch mehr ausprägen werde und sogar zur Auslöschung ganzer Volksteile führen könnte. Es werde aber die Zeit kommen, wo die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.


22.
08. Kroatien/Auschwitz
Aus einem kroatischen Deportationszug  werden in Auschwitz 86 Frauen und 110 Männer in das Lager eingewiesen.

Vermutlich kamen mit diesem Zug insgesamt 1.000 Menschen an, von denen die meisten unmittelbar in die Gaskammern geschickt wurden.
Niederlande
Aus dem Lager Westerbork werden 1.008 jüdische Menschen - 515 Frauen und Mädchen, 493 Männer und Jungen - nach Auschwitz eingeliefert. 411 Männer und 217 Frauen werden als Häftlinge registriert; die anderen 380 Menschen werden in den Gaskammern getötet.


23.
08. Frankreich/Auschwitz
Aus dem Lager Drancy werden 1.000 Juden, darunter 544 Kinder, nach Auschwitz eingeliefert. Nur 90 Männer und 18 Frauen bleiben als arbeitsfähig vorläufig am Leben, alle anderen werden unmittelbar in den Gaskammern ermordet.



25.
08. Niederlande/Auschwitz
Ein Deportationszug mit 519 Menschen aus dem niederländischen Lager Westerbork - 168 Frauen und Mädchen, 351 Männer und Jungen - kommt in  Auschwitz an. 231 Männer und 38 Frauen werden in das Lager eingewiesen, die anderen 250 in den Gaskammern ermordet.

Ein Transport mit rund 1.000 Menschen geht aus Theresienstadt nach Minsk ab.


26.
08. Kroatien/Auschwitz
Aus einem Zug mit kroatischen Juden werden in Auschwitz nach der "Selektion" 71 Männer und 88 Frauen als Häftlinge registriert.
Auch mit diesem Transport kamen vermutlich insgesamt 1.000 Menschen an, von denen die meisten unmittelbar in die Gaskammern geschickt wurden.

Frankreich
Aus dem französischen Lager Drancy werden 1.000 jüdische Menschen, darunter 518 Kinder, viele ohne ihre schon früher deportierten Eltern, nach Auschwitz eingeliefert. Nur 92 Männer werden als arbeitsfähig ausgewählt, die anderen in den Gaskammern ermordet.


27.
08. Auschwitz
Ein Deportationszug - vermutlich mit 723 Juden aus Luxemburg - kommt in Auschwitz an. Nur 82 Männer werden als arbeitsfähig ausgewählt, die anderen Menschen vermutlich ermordet.

Belgien
Aus dem Lager Malines werden 995 jüdische Menschen, darunter 232 Kinder, nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 114 Frauen und 101 Männer als Häftlinge registriert; die anderen 780 Menschen werden in die Gaskammern geschickt.

Ein Deportationszug aus Wien mit rund 1.000 Menschen geht nach Theresienstadt ab.

27. - 30.08.1942
Generalgouvernement
Aus dem Ghetto von Tarnopol (Galizien/Ukraine) werden über 3.000 Menschen, überwiegend Alte und Kranke, in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert. Anfang September verkleinern die Deutschen das Ghettogebiet.



28.
08. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Drancy kommt ein Transport mit 1.000 jüdischen Menschen, darunter 320 Kinder, in Auschwitz an. Nur 27 Männer und 36 Frauen werden als arbeitsfähig ausgewählt, die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


29.
08. Auschwitz
"Zur Bekämpfung der Flecktyphusepidemie" werden 746 kranke Häftlinge in den Gaskammern ermordet.


30.
08. Niederlande/Auschwitz
Aus dem Lager Westerbork werden 608 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Keiner von ihnen wird als Häftling registriert; möglicherweise wurde ein Teil der Männer von der Organisation Schmelt für den Arbeitseinsatz übernommen.

Kroatien
Aus einem Deportationszug mit kroatischen Juden werden in Auschwitz nur 45 Männer und 31 Frauen als Häftlinge registriert. Vermutlich befanden sich auch in diesem Transport insgesamt 1.000 Menschen, von denen die meisten ermordet wurden.


31.
08. Frankreich/Auschwitz
Aus Drancy kommt ein Deportationszug mit  1.000 Menschen, darunter 280 Kinder, in Auschwitz an. Lediglich 71 Frauen werden als Häftlinge übernommen; die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet.
Belgien
Aus Malines kommt ein Zug mit 1.000 jüdischen Menschen - 489 Frauen, 89 Mädchen, 332 Männer und 90 Jungen - in Auschwitz an. Niemand von ihnen wird als Häftling registriert, also wurden vermutlich alle Insassen des Zuges unmittelbar in die Gaskammern geschickt. Ebenso wie bei dem Transport aus Drancy wurden wahrscheinlich schon während der Fahrt jeweils etwa 200 Männer für den Einsatz in oberschlesischen Arbeitslagern aus dem Zug geholt.

Ein Transport mit rund 1.000 jüdischen Menschen geht aus Wien nach Minsk ab.






















1942 01. Sept. Niederlande/Auschwitz
Aus dem Lager Westerbork werden 560 Juden nach Auschwitz eingeliefert; keiner von ihnen wird als Häftling registriert. Die arbeitsfähigen Männer aus dem Transport wurden wahrscheinlich schon unterwegs für den Arbeitseinsatz ausgesondert.

Wartheland
700 Kranke und Kinder werden aus den Krankenhäusern und Heimen des Ghettos von Lodz in das Vernichtungslager Chelmno abtransportiert. (Lodz, S. 280)

Anordnung des Reichsinnenministers
Der Nachlaß verstorbener KZ-Häftlinge ist zu Gunsten des Reiches einzuziehen.
02. 09. Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus Drancy mit 1.000  Menschen kommt in Auschwitz an. Eine erste "Selektion" hatte wahrscheinlich schon unterwegs stattgefunden. Von den in Auschwitz Ankommenden werden nur 27 Frauen und 12 Männer als Häftlinge übernommen. Vermutlich wurden alle anderen unmittelbar in die Gaskammern geschickt. (Czech, S. 293)

Generalgouvernement
Nach Massenfestnahmen im Lubliner Ghetto werden 2.000 Menschen ins Vernichtungslager Majdanek abtransportiert.

02. - 03.09.1942
RK Ostland
Die Deutschen riegeln das Ghetto von Lachwa (Weißrußland) ab und geben bekannt, daß alle jüdischen Bewohner, mit Ausnahme von 30 Facharbeitern, "ausgesiedelt" werden sollen. Die Widerstandsgruppe im Ghetto unternimmt daraufhin einen bewaffneten Ausbruch. Mehrere hundert Menschen werden bei den Kämpfen mit den Deutschen erschossen, aber ungefähr 1.000 gelingt zunächst die Flucht in die Wälder der Umgebung. Einige können sich später den Partisanen anschließen.
03. 09. Belgien/Auschwitz
Aus dem belgischen Lager Malines werden 1.000 jüdische Menschen, darunter 444 Mädchen und Jungen, nach Auschwitz eingeliefert. Eine erste Aussonderung von Arbeitsfähigen wurde wahrscheinlich schon unterwegs durchgeführt. Nach der "Selektion" in Auschwitz werden nur 86 Frauen und 10 Männer als Häftlinge registriert und die anderen Angekommenen unmittelbar in den Gaskammern ermordet.
04. 09. Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus Drancy, in dem sich 1.000 jüdische Menschen befunden hatten, kommt in Auschwitz an. Eine erste Aussonderung von Arbeitsfähigen wurde schon unterwegs durchgeführt. In Auschwitz werden nur 113 Frauen und 10 Männer in das Lager eingewiesen; die anderen werden unmittelbar in den Gaskammern ermordet.

Bulgarien/Griechenland
Einführung des "Judensterns" im von Bulgarien annektierten Makedonien (ehem. Jugoslawien). Die jüdischen Bewohner müssen ab 4. September ihre Wohnungen kennzeichnen und ab Ende des Monats auch selbst den Stern tragen.
05. 09. Auschwitz
"Selektion" unter den weiblichen Häftlingen in Birkenau. Etwa 800 kranke jüdische Frauen werden am selben Tag in den Gaskammern getötet.
Niederlande

Aus Westerbork werden 714 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Lediglich 53 Frauen werden als Häftlinge registriert; die anderen 661 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
06. 09. Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus Frankreich mit 1.013 Menschen kommt in Auschwitz an. Arbeitsfähige waren schon während der Fahrt ausgesondert worden. Nach der "Selektion" in Auschwitz werden nur 38 Frauen und 16 Männer als Häftlinge registriert; die anderen, vermutlich über 700 Menschen, werden in die Gaskammern geschickt.
07. 09. Generalgouvernement
Im Ghetto von Kolomyja (Ukraine) nehmen die Deutschen 7.000 Menschen fest, um sie in das Vernichtungslager Belzec abzutransportieren; weitere 1.000 Menschen werden während der "Aktion" im Ghetto selbst ermordet.

07.09. - 12.09.1942
Wartheland30.09.1942
Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 610 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 119 Frauen und 37 Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen 454 Menschen werden in den Gaskammern getötet
16. - 20.000 Menschen aus dem Ghetto von Lodz werden in das Vernichtungslager Chelmno deportiert. In erster Linie sind es Kinder unter 10 Jahren sowie schwache und alte Menschen, die nicht mehr als arbeitsfähig gelten.
08. 09. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 930 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Eine größere Anzahl Arbeitsfähige wurde wahrscheinlich schon während der Fahrt aus dem Zug geholt. In Auschwitz werden nur 26 Frauen und 6 Männer als Häftlinge registriert. Vermutlich etwa 700 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Ein Transport aus Theresienstadt mit rund 1.000 Menschen geht nach Minsk, Vernichtungsstätte Maly Trostinez, ab.
09. 09. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Drancy werden 1.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder nach Auschwitz eingeliefert. Bereits unterwegs wurden wahrscheinlich etwa 200 arbeitsfähige Männer aus dem Zug geholt. Nach der "Selektion" in Auschwitz werden 52 Frauen und 59 Männer als Häftlinge registriert, die anderen Angekommen werden unmittelbar in die Gaskammern geschickt.

"Mischlinge ersten Grades" ("Halbjuden") werden vom Beginn des Schuljahres 1942/43 an nicht mehr in die Haupt-, Mittel- und höheren Schulen aufgenommen.
10. 09. Belgien/Auschwitz
Aus dem Lager Malines werden 1.000 jüdische Menschen, darunter 238 Kinder, nach Auschwitz eingeliefert. Etwa 200 Männer wurden wahrscheinlich schon während der Fahrt für Zwangsarbeitslager ausgesondert. Nur 64 Frauen und 21 Männer werden in das KL Auschwitz eingewiesen. Mehr als 700 Menschen werden in den Gaskammern ermordet

Generalgouvernement
Alle Bewohner des Ghettos von Tarnów im Südwesten Polens müssen sich auf einem Sammelplatz einfinden. Nur diejenigen, die eine Bescheinigung haben, daß sie wichtige Arbeit für die Deutschen leisten, werden ausgesondert. Die anderen etwa 8.000 Menschen werden in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert.

Im Oktober 1942 wurden jüdische Frauen und Männer aus den kleineren Orten der Umgebung in das Ghetto von Tarnów umgesiedelt. Mitte November 1942 wurden noch einmal 2.500 Menschen von dort nach Belzec deportiert.

Aus Wien werden rund 1.000 Menschen nach Theresienstadt deportiert.
11. 09. Frankreich/Auschwitz
1.000 jüdische Menschen aus Frankreich werden nach Auschwitz eingeliefert. Ungefähr 200 Männer waren schon unterwegs für Zwangsarbeitslager ausgesondert worden. Nach der "Selektion"in Auschwitz werden 68 Frauen und 23 Männer als Häftlinge registriert; vermutlich etwa 700 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
12. 09. Niederlande/Auschwitz
Aus dem niederländischen Lager Westerbork werden 874 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Etwa 200 arbeitsfähige Männer wurden schon während der Fahrt ausgesondert. In  Auschwitz werden nur 34 Frauen und 26 Männer als Häftlinge registriert; vermutlich etwa 610 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Frankreich
Ein französischer Deportationszug mit 1.000 Menschen kommt in Auschwitz an. Annähernd 300 Männer wurden wahrscheinlich schon während der Fahrt ausgesondert. Nur 78 Frauen und 2 Männer werden in das KL Auschwitz eingewiesen, die anderen Menschen werden in die Gaskammern geschickt.

Belgien
Aus Antwerpen werden Juden zur Zwangsarbeit nach Nordfrankreich deportiert.
14. 09. Belgien/Auschwitz
Aus dem Lager Malines kommt ein Transport mit 1.000 jüdischen Menschen, darunter 228 Kinder, in Auschwitz an. Etwa 250 arbeitsfähige Männer wurden wahrscheinlich schon während der Fahrt aus dem Zug geholt. Nach der "Selektion" in Auschwitz werden 45 Männer und 105 Frauen als Häftlinge übernommen; vermutlich etwa 600 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Transport aus Wien mit rund 1.000 Menschen nach Minsk, Vernichtungsstätte Maly Trostinez.
16. 09. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork kommt ein Deportationszug mit 902 Menschen in Auschwitz an. Etwa 200 Männer wurden wahrscheinlich schon während der Fahrt für den Arbeitseinsatz ausgesondert. Nach der "Selektion" in Auschwitz werden 47 Männer und 29 Frauen als Häftlinge registriert; vermutlich mehr als 600 Menschen werden in die Gaskammern geschickt.

Frankreich
Ankunft eines Deportationszugs aus Frankreich mit etwa 1.000 Menschen in Auschwitz. Etwa 250 Männer wurden schon während der Fahrt zur Zwangsarbeit ausgesondert. Nach der "Selektion" in Auschwitz werden 56 Männer und 49 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet.
17. 09. Belgien/Auschwitz
Aus dem belgischen Lager Malines kommt ein Transport mit 1.048 Juden, darunter 264 Kinder, in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 101 Frauen und 230 Männer in das Lager eingewiesen. Die anderen 717 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.
18. 09. Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus Frankreich mit 1.003 Menschen kommt in Auschwitz an. Wahrscheinlich etwa 300 Männer wurden schon während der Fahrt für Zwangsarbeitslager ausgesondert. Lediglich 147 Frauen werden in Auschwitz als Häftlinge übernommen, mehr als 500 Menschen in den Gaskammern ermordet.
19. 09. Slowakien/Auschwitz
Ein Transport mit slowakischen Juden kommt in Auschwitz an. 206 Männer und 71 Frauen werden als Häftlinge registriert, die anderen werden unmittelbar in die Gaskammern geschickt.

Ein Deportationszug mit rund 2.000 Menschen geht aus Theresienstadt nach Minsk, Vernichtungsstätte Maly Trostinez, ab.

Erlaß des Reichssicherheitshauptamtes
Nichtjüdische Ehefrauen von Juden, die automatisch ihre Staatsbürgerschaft verloren haben (weil sie deportiert wurden), können ebenfalls  ausgebürgert werden, wenn sie eine Trennung von ihrem jüdischen Ehemann ablehnen oder wenn eine Rückkehr aus sonstigen Gründen nicht in Frage kommt - also die Frau bereits mit ihrem Mann deportiert wurde. Ebenso können auch die aus solchen Ehen stammenden Kinder einbezogen werden. (Walk, S. 387)

Generalgouvernement
In Brody (Ukraine) treiben deutsche und ukrainische Polizisten 2.000 Juden zusammen, die dann in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert werden. Unmittelbar während der "Razzia" werden 300 Menschen ermordet.
20. 09. Niederlande/Auschwitz
Aus dem niederländischen Lager Westerbork kommt ein Deportationszug mit 1.002 Menschen in  Auschwitz an. Etwa 200 Männer wurden bereits während der Fahrt für verschiedene Arbeitslager ausgesondert. Nach der "Selektion" in Auschwitz werden 111 Frauen und 101 Männer als Häftlinge registriert; die anderen annähernd 600 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Frankreich
Ein Transport mit 1.000 Juden trifft aus dem französischen Lager Drancy in Auschwitz ein. Etwa 200 arbeitsfähige Männer wurden bereits unterwegs ausgesondert. In Auschwitz werden 110 Frauen und 31 Männer in das KL eingewiesen; die anderen vermutlich mehr als 650 Menschen werden in die Gaskammern geschickt.
21. 09. Ein Deportationszug mit rund 2.020 Menschen geht aus Theresienstadt nach Minsk ab, wo sie, vermutlich am 25. September, am Rand von Massengräbern erschossen werden.

Generalgouvernement
In Bereshany (Ukraine) treiben die Deutschen 1.500 Menschen zusammen und deportieren sie in das Vernichtungslager Belzec. Am 15. Oktober werden die noch lebenden Juden von Bereshany in ein Ghetto gesperrt.
22. 09. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 713 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 133 Männer und 50 Frauen werden als Häftlinge registriert, die anderen 530 werden in den Gaskammern getötet.

22.09. - 08.10.1942
Generalgouvernement
Deportationen aus Tschenstochau (Südwestpolen) in das Vernichtungslager Treblinka.
Insgesamt wurden 39.000 Menschen abtransportiert. Ältere Menschen im Altersheim und die Kinder im Waisenhaus wurden auf der Stelle ermordet. Etwa 2.000 Menschen konnten entkommen oder sich in der Stadt verbergen. Nach den Deportationen lebten im sog. Kleinen Ghetto von Tschenstochau noch etwa 5.000 Menschen, die als arbeitsfähig eingestuft worden waren.
23. 09. Slowakien/Auschwitz
Aus einem Transport mit einer nicht bekannten Zahl jüdischer Menschen aus Slowakien werden 294 Männer und 67 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen werden in den Gaskammern ermordet.

Frankreich
Aus dem französischen Lager Pithiviers kommt ein Deportationszug mit 1.000 Menschen in Auschwitz an. Bei einer ersten "Selektion" während der Fahrt waren wahrscheinlich etwa 150 arbeitsfähige Männer schon ausgesondert worden. In Auschwitz werden 144 Frauen und 65 Männer in das Lager eingewiesen, während mehr als 600 Menschen in die Gaskammern geschickt wurden.

Ein Deportationszug mit rund 1.980 Menschen geht aus Theresienstadt nach Minsk, Vernichtungsstätte Maly Trostinez, ab.
24. 09. Transport aus Wien mit rund 1.300 Menschen nach Theresienstadt.
25. 09. Frankreich/Auschwitz
Aus dem Lager Drancy werden 1.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 126 Frauen und 399 Männer werden in das Lager eingewiesen. 475 Menschen werden unmittelbar in den Gaskammern ermordet.


Jahr
Tag
Monat


1942
26.
09. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 928 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 129 Männer und 50 Frauen als Häftlinge registriert; 749 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Ein Transport mit rund 2.000 Menschen geht aus Theresienstadt nach Minsk, Vernichtungsstätte Maly Trostinez, ab.


27.
09. Frankreich/Auschwitz
Aus Drancy kommt ein Deportationszug mit 1.004 Menschen in Auschwitz an. Etwa 175 Männer wurden bereits während der Fahrt für den Arbeitseinsatz ausgesondert. In Auschwitz werden lediglich 91 Frauen und 40 Männer als Häftlinge übernommen; rund 700 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


28.
09. Belgien/Auschwitz
Aus dem belgischen Lager Malines kommt ein Deportationszug mit 1.742 Menschen, darunter 264 Kinder, in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 286 Männer und 58 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen fast 1.400 Menschen werden in den Gaskammern getötet.


29.
09. 29.09.1942
Frankreich/Auschwitz
904 jüdische Menschen aus Frankreich werden nach Auschwitz eingeliefert. Etwa 100 Männer für das Arbeitslager Blechhammer wurden schon während der Fahrt ausgesondert. In Auschwitz werden 123 Männer und 48 Frauen als Häftlinge übernommen; mehr als 600 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Transport aus Theresienstadt mit rund 2.000 Menschen nach Minsk, Vernichtungsstätte Maly Trostinez.



30.
09. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 610 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 119 Frauen und 37 Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen 454 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
















1942

Okt.



01.
10.
Aus Wien geht ein Deportationszug mit rund 1.300 Menschen nach Theresienstadt ab.

Auschwitz
Im Frauenlager B Ia in Birkenau wird eine "Selektion" durchgeführt; 2.000 weibliche Häftlinge werden in die Gaskammern geschickt.

 

02.
10. Frankreich/Auschwitz
Aus Drancy werden 210 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 22 Frauen und 34 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 154 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Im Frauenlager B Ia in Birkenau wird erneut eine "Selektion" durchgeführt; 2.012 weibliche Häftlinge werden in die Gaskammern geschickt.


03.
10. Niederlande/Auschwitz
Ankunft eines Deportationszugs aus Westerbork mit 1.014 Menschen in Auschwitz. Eine erste "Selektion", bei der wahrscheinlich etwa 300 Männer für oberschlesische Arbeitslager aus dem Zug geholt wurden, fand schon unterwegs statt. In Auschwitz werden 33 Frauen und 29 Männer als Häftlinge in das Lager übernommen; etwa 650 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Aus dem Frauenlager BIa in Birkenau werden nach einer "Selektion" 1.800 Frauen in die Gaskammern geschickt. (

Aus Berlin werden 811 jüdische Menschen nach Reval (Lettland) deportiert.


05
10. Transport aus Wien mit rund 550 Menschen nach Minsk.

RK Ukraine
Das Anfang April 1942 errichtete Ghetto von Dubno wird von den Deutschen "liquidiert". Ungefähr 3.000 Juden werden erschossen.


06.
10. Auschwitz
Aus dem KL Ravensbrück werden 622 weibliche Häftlinge, darunter 522 jüdische Frauen, nach Auschwitz eingeliefert.


07.
10. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 2.012 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Eine erste "Selektion", bei der wahrscheinlich etwa 500 Männer für verschiedene Arbeitslager ausgewählt wurden, fand schon während der Fahrt statt. In Auschwitz werden nur noch 58 Frauen und 40 Männer als Häftlinge registriert. Etwa 1.414 Menschen aus diesem Transport werden zusammen mit aus dem Lager "selektierten" weiblichen Häftlingen in den Gaskammern ermordet.

Juden wird jeder direkte oder mittelbare Verkehr mit fremden diplomatischen Vertretungen sowie mit nichtjüdischen Ausländern verboten.



09.
10. Aus Wien geht ein Zug mit rund 1.320 jüdischen Menschen nach Theresienstadt ab.

Juden dürfen keine Bücher in Buchhandlungen mehr kaufen.


11.
10. Niederlande/Auschwitz
Ein Deportationszug aus dem niederländischen Lager Westerbork mit 1.703 Menschen kommt in Auschwitz an. 344 Männer und 108 Frauen werden in das Lager eingewiesen, die anderen 1.251 werden in den Gaskammern ermordet.

Generalgouvernement
4.000 Menschen, darunter die Kinder des Waisenhauses, werden aus dem Ghetto von Kolomyja (Ukraine) in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert.


12.
10.
Belgien/Auschwitz
Aus dem belgischen Lager Malines kommen zwei Züge mit 999 und 675 Juden in Auschwitz an, darunter insgesamt annähernd 500 Kinder. Nur 88 Frauen und 28 Männer werden als Häftlinge übernommen; 1.558 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


Die USA haben sich gegenüber der französischen Regierung bereit erklärt, Visen zur Einwanderung für 1.000 jüdische Kinder zu erteilen. Amerika sei bereit, insgesamt 5.000 jüdische Kinder aufzunehmen. - Es handele sich größtenteils um Waisenkinder bzw. die Kinder von Deportierten. Der französische Regierungschef Laval habe Bereitschaft geäußert, "den Amerikanern die Kinder zu geben, da er sie selbst los sein wolle. Er werde aber in seiner Antwortnote ausdrücklich darauf hinweisen, daß es sich nicht um Kinder handele, die beim Abschieben nach dem Osten von ihren Eltern getrennt worden seien. Er werde außerdem das Verlangen stellen, daß bei Ankunft der Kinder keine Empfangsfeierlichkeiten veranstaltet oder sonstige Propaganda gemacht werden."



13.
10. Handwerksmeister und Betriebsführer der gewerblichen Wirtschaft, die mit einem jüdischen Ehepartner verheiratet sind, dürfen keine "deutschblütigen" Lehrlinge mehr ausbilden.

13. - 21.10.1942
Generalgouvernement
Die jüdische Gemeinde der westpolnischen Stadt Piotrków Trybunalski, wo vor dem deutschen Einmarsch etwa 18.000 Juden - ein Drittel der Gesamtbevölkerung - gelebt hatten, wird von den Deutschen vernichtet. Außer 2.000 Menschen mit Arbeitsbescheinigungen und 2.500 Geflüchteten und Versteckten werden alle Männer, Frauen und Kinder zur Deportation nach Treblinka zusammengetrieben.



14.
10. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 1.711 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 351 Männer und 69 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 1.291 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


15.
10. Aus Theresienstadt geht ein Transport mit rund 2.000 jüdischen Menschen zum Vernichtungslager Treblinka ab.

Generalgouvernement
In Bereshany (Ukraine) werden die überlebenden Juden in ein Ghetto gesperrt.

RK Ukraine
Die Deutschen "liquidieren" das Ghetto von Brest-Litowsk. Die Bewohner werden zusammengetrieben und in Züge zum Bahnhof Bronagora verladen, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet werden.
In Brest-Litowsk hatten vor dem deutschen Einmarsch mehr als 20.000 Juden gelebt, gut 40% der Gesamtbevölkerung der Stadt.



18.
10. Niederlande/Auschwitz
Aus dem Lager Westerbork werden 1.710 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 116 Frauen als Häftlinge registriert. Die anderen 1.594 Angekommenen werden in die Gaskammern geschickt.












1942 19. 10. Aus Theresienstadt geht ein Deportationszug mit rund 1.980 Menschen nach Minsk ab.

18.09.- 21.10.1941
Bezirk Bialystok
4.500 Bewohner des Ghettos von Bialystok (Nordostpolen) werden nach Prushany, etwa 100 km südlich von Bialystok, gebracht. Es handelt sich um Kranke, Alte und zur Arbeit für die Deutschen nicht benötigte Menschen. Die meisten werden bei der "Liquidierung" des Ghettos von Prushany Ende Januar 1943 ermordet.
21. 10. Niederlande/Auschwitz
Aus dem niederländischen Lager Westerbork kommt ein Transport mit 1.327 Juden in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 497 Männer als Häftlinge registriert; die anderen  830 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Aus einem slowakischen Deportationszug werden in  Auschwitz 78 Frauen und 121 Männer als Häftlinge registriert; die anderen Angekommenen werden unmittelbar in die Gaskammern geschickt.
22. 10. Transport aus Theresienstadt mit 2.018 Menschen nach Treblinka.
23. Generalgouvernement
Aus dem Anfang des Monats errichteten Ghetto von Drogobytsch (Ukraine) werden 2.300 Menschen in das Vernichtungslager Belzec deportiert; 300 Patienten eines jüdischen Krankenhauses werden an Ort und Stelle ermordet.
25. 10. Niederlande/Auschwitz
Ein Deportationszug aus den Niederlanden mit 988 Menschen kommt in Auschwitz an. 32 Frauen und 21 Männer werden in das Lager eingewiesen; die anderen 935 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Aus dem KL Sachsenhausen werden 454 jüdische Häftlinge in das KL Auschwitz überstellt.

Generalgouvernement
Aus dem Lubliner Ghetto werden 1.800 Menschen in das Vernichtungslager Majdanek abtransportiert.
26. 10. Belgien/Auschwitz
Aus dem belgischen Lager Malines treffen zwei Deportationszüge mit 995 und 476 jüdischen Insassen in Auschwitz ein, darunter insgesamt rund 370 Kinder. Nach der "Selektion" werden 460 Männer und 116 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 895 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.
27. 10. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork werden 841 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 205 Frauen und 224 Männer werden als Häftlinge übernommen; 412 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

27. - 28.10.1942
Generalgouvernement
In Krakau treiben die Deutschen 7.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder zusammen. 600 Menschen werden unmittelbar im Verlauf der Polizeiaktion ermordet. Das Krankenhaus, das Altersheim und das Waisenhaus werden "geräumt". Die meisten Festgenommenen werden in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert, die übrigen nach Auschwitz. Anschließend wird das Ghetto abermals verkleinert und in zwei Teile getrennt, wobei in der einen Hälfte die "Arbeitsfähigen" untergebracht werden.

Aus dem Ghetto von Chelm bei Lublin werden 3.300 Juden in das Vernichtungslager Sobibor abtransportiert. Am 9. November 1942 wird das Ghetto aufgelöst.
28. 10. Protektorat/Auschwitz
Der erste Deportationszug aus Theresienstadt trifft mit 1.866 Menschen in Auschwitz ein. Nach der "Selektion" werden 32 Frauen und 215 Männer in den Lager eingewiesen, 1.619 Menschen werden unmittelbar in die Gaskammern geschickt.
29. 10. Auschwitz
Aus dem KL Dachau werden 499 Häftlinge verschiedener Nationalität nach Auschwitz eingeliefert. Sie sollen in den Buna-Werken der IG Farben arbeiten.
01. Nov. Generalgouvernement
Aus Llow/Lemberg (Ukraine) werden zwischen 5.000 und 7.000 "arbeitsunfähige" Juden teils in das im Stadtbereich gelegene Lager Janowska, teils nach Belzec deportiert.

Niederlande/Auschwitz
Ein Deportationszug aus den Niederlanden mit 659 jüdischen Frauen, Männern und Kindern kommt in Auschwitz an; alle werden unmittelbar in die Gaskammern geschickt.
Aus Berlin werden 1.014 jüdische Menschen, überwiegend Frauen und Alte, nach Auschwitz eingeliefert. Nur 37 Frauen werden als Häftlinge registriert, alle anderen werden in den Gaskammern ermordet.

Generalgouvernement
2.500 jüdische Menschen aus Brody (Ukraine) werden in das Vernichtungslager Belzec deportiert. Juden aus kleineren Gemeinden der Umgebung werden in Brody einquartiert.
Im Dezember 1942 geben die Deutschen die Bildung eines Ghettos in Brody bekannt, in das etwa 6.000 Menschen gesperrt werden.
03. 11. Belgien/Auschwitz
Mit zwei Transporten werden 1.696 Juden aus dem Lager Malines nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 702 Männer und 75 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 919 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
04. 11. Niederlande/Auschwitz
Ein Deportationszug aus Westerbork mit  954 Menschen kommt in Auschwitz an. Lediglich 50 Frauen werden in das Lager eingewiesen, während die anderen 904 Menschen direkt in die Gaskammern geschickt werden.

Generalgouvernement
1.000 jüdische Menschen aus Kolomyja (Ukraine) werden von den Deutschen zusammengetrieben und außerhalb der Stadt erschossen.
06. 11. Frankreich/Auschwitz
Ein Deportationszug aus Frankreich mit 1.000 Menschen trifft in Auschwitz ein. 269 Männer und 92 Frauen werden als Häftlinge übernommen, 639 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.
07. 11. Südostpreußen/Auschwitz
Aus dem Ghetto Zichenau (Nordpolen) werden 2.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 229 Frauen und 465 Männer als Häftlinge registriert; die anderen  1.306 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Niederlande
Aus Westerbork werden 465 Juden nach Auschwitz eingeliefert; alle werden gleich nach der Ankunft in die Gaskammern getrieben.
08. 11. Südostpreußen/Auschwitz
Aus den Ghettos der Bezirks Zichenau werden etwa 1.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert und gleich nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet.

Frankreich
Aus dem Lager Drancy trifft ein Deportationszug mit etwa 1.000 Juden in Auschwitz ein. Nach der "Selektion" werden 145 Männer und 82 Frauen in das Lager übernommen; 773 Menschen werden in den Gaskammern getötet.
Bezirk Bialystok
Aus den Ghettos des Bezirks werden etwa 1.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert und sogleich in den Gaskammern getötet.
09. 11. Bezirk Bialystok/Auschwitz
Aus den Ghettos des Bezirks werden etwa 1.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 104 Frauen und 190 Männer als Häftlinge registriert; die anderen 706 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.

Generalgouvernement
Die Deutschen "liquidieren" das Ghetto von Chelm. Die meisten der wenigen noch lebenden Juden werden ins Vernichtungslager Sobibor abtransportiert.
10. 11. Frankreich/Auschwitz
Aus dem französischen Lager Drancy kommt ein Transport mit 1.000 Juden, darunter 750 - 800 griechischer Herkunft, in  Auschwitz an. Etwa 150 arbeitsfähige Männer wurden schon während der Fahrt ausgesondert. In Auschwitz werden nur 100 Frauen als Häftlinge registriert, während die anderen etwa 750 Menschen in die Gaskammern geschickt werden.
12. 11. Niederlande/Auschwitz
Ein Deportationszug aus Westerbork mit  758 Menschen kommt in Auschwitz an. Lediglich 48 Frauen und drei Männer werden ins Lager übernommen, 707 Menschen werden in die Gaskammern geschickt.


Jahr
Tag
Monat


1942
13.
11. Frankreich/Auschwitz
Aus dem Lager Drancy werden 745 jüdische Menschen  nach Auschwitz eingeliefert, darunter der Rest der am 5. und 7. November in Frankreich festgenommenen griechischen Juden; 599 Menschen aus diesem Zug werden direkt in die Gaskammern geschickt.


14.
11. Südostpreußen/Auschwitz
Aus den Ghettos des Regierungsbezirks Zichenau werden etwa 2.500 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 633 Männer und 135 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 1.732 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Bezirk Bialystok
Aus den Ghettos des Gebiets werden etwa 1.500 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 379 Frauen und 282 Männer werden  in das Lager übernommen; die anderen etwa 840 Menschen werden in den Gaskammern getötet.


16.
11.
Palästina
Durch ein Austausch-Abkommen mit Deutschland kommen 78 freigelassene Juden aus dem besetzten Europa in Haifa an. Sie bringen viele Zeugenberichte über Pogrome, Deportationen und über die Gas-Morde in Chelmno, Treblinka und Auschwitz mit.


18.
11. Bezirk Bialystok/Auschwitz
Ein Deportationszug mit etwa 1.000 Menschen aus dem Ghetto von Grodno kommt in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 65 Frauen und 165 Männer als Häftlinge registriert; die anderen mit diesem Zug Angekommenen werden direkt in die Gaskammern geschickt.

Norwegen
In Auschwitz trifft ein Transport mit Juden ein, aus dem nur 22 Frauen und acht Männer in das Lager eingewiesen werden. Wahrscheinlich handelt es sich um die 209 Juden aus Norwegen, die im Oktober mit dem Schiff nach Stettin gebracht und von dort mit dem Zug nach Auschwitz weitertransportiert wurden.

Generalgouvernement
Aus Przemysl (Galizien) werden 4.000 Juden in das Vernichtungslager Belzec deportiert. Das Ghetto wird danach in zwei Sektionen (Arbeitsfähige und andere) geteilt.


19.
11. Südostpreußen/Auschwitz
Aus den Ghettos des Regierungsbezirks Zichenau werden 1.500 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 361 Frauen und 532 Männer werden als Häftlinge registriert; mehr als 600 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


20.
11. Aus München geht ein Deportationszug mit 980 Menschen nach Riga (Lettland) ab.


21.
11. Niederlande/Auschwitz
Ankunft eines Transports aus dem niederländischen Lager Westerbork mit 726 jüdischen Menschen in Auschwitz. Nach der "Selektion" werden 47 Männer und 35 Frauen als Häftlinge registriert, die anderen 644 Menschen werden in den Gaskammern getötet.


22.
11. Südostpreußen/Auschwitz
Aus den Ghettos des Regierungsbezirks Zichenau werden etwa 1.500 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 300 Männer und 132 Frauen als Häftlinge registriert; etwa 1.070 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


Bezirk Bialystok/Auschwitz
Etwa 2.000 jüdische Menschen aus Grodno (Weißrußland) werden nach Auschwitz abtransportiert.
Weitere 2.000 Menschen wurden Ende November 1942 aus Grodno in das "Durchgangslager" Kielbasin, eine Zwischenstation auf dem Weg in die Vernichtungslager, gebracht.


25.
11. Bezirk Bialystok/Auschwitz
Aus dem Ghetto von Grodno kommt ein Transport mit 2.000 Menschen in Auschwitz an. 128 Frauen und 305 Männer werden in das Lager eingewiesen, etwa 1.570 Menschen werden in den Gaskammern getötet.


26.
11. Niederlande/Auschwitz
Aus dem Lager Westerbork werden 709 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Lediglich 42 Frauen werden als Häftlinge übernommen, die anderen 667 Menschen werden direkt in die Gaskammern geschickt.
 

28.
11. Südostpreußen/Auschwitz
Aus den Ghettos im Regierungsbezirk Zichenau (Nordpolen) werden etwa 1.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 169 Frauen und 325 Männer als Häftlinge registriert; mehr als 500 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.



30.
11. Südostpreußen/Auschwitz
Ankunft eines weiteren Transports mit etwa 1.000 Menschen aus den Ghettos im Regierungsbezirk Zichenau in Auschwitz. 130 Männer und 37 Frauen werden in das Lager übernommen;  die anderen Menschen aus diesem Deportationszug werden in den Gaskammern getötet.

Auschwitz
Das Sonderkommando, das den Auftrag hatte, die Spuren der Verbrechen zu verwischen,  - die Massengräber in Birkenau zu räumen und die Leichen der Ermordeten zu verbrennen -, schließt Seine Arbeit ab. Wie Lagerkommandant Höß berichtet, waren dort mehr als 100.000 Leichen begraben. Es handelte sich um die in den Gaskammern getöteten Juden, die seit Beginn der Deportationen aus Oberschlesien nach Auschwitz gebracht worden waren, und um andere Juden aus den vor dem 21. September 1942 eingetroffenen Transporten, also bevor mit der Verbrennung der Getöteten begonnen worden war.


















Dez.
Einstellung der Transporte in das Vernichtungslager Belzec und Schließung des Lagers.
Zwischen Dezember 1942 und Frühjahr 1943 wurden die Massengräber geöffnet, die Leichen verbrannt und das Lager abgerissen, um die Spuren des Mordens zu verdecken. Anschließend wurden die letzten jüdischen Gefangenen, etwa 600 Menschen, nach Sobibor gebracht und dort ermordet.



01.
12.
Norwegen/Auschwitz
Aus Bergen werden 532 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 186 Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen 346 Menschen werden in den Gaskammern getötet.



02.
12. Niederlande/Auschwitz
Aus Westerbork kommt ein Deportationszug mit 826 Menschen in Auschwitz an. Lediglich 77 Männer werden als Häftlinge übernommen, während die anderen Angekommenen direkt in die Gaskammern geschickt werden.

Bezirk Bialystok
Aus dem Ghetto von Grodno werden etwa 1.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 60 Frauen und 178 Männer als Häftlinge registriert; die anderen etwa 760 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


03.
12. Südostpreußen/Auschwitz
Aus dem Ghetto in Plonsk (Regierungsbezirk Zichenau/Nordpolen) werden etwa 1.000 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 347 Männer werden als Häftlinge ünernommen, 653 Menschen in den Gaskammern getötet.
Die etwa 300 jüdischen Häftlinge, die im Sonderkommando zum Ausgraben und Verbrennen der Leichen aus den Massengräbern eingesetzt gewesen waren (s. 30.11.42), werden nach Abschluß der Arbeiten ermordet.
Ein Transport mit 93 Zigeunern kommt in Auschwitz an; wahrscheinlich werden sie ermordet.



04.
12. Generalgouvernement
Mehrere Hundert Juden aus Bereshany (Ukraine) werden in das Vernichtungslager Belzec abtransportiert.



05.
12. Auschwitz
Nach einer "Selektion" im Frauenlager B Ia in Birkenau werden etwa 2.000 weibliche Häftlinge in den Gaskammern ermordet.


06.
12. Niederlande/Auschwitz
Aus dem Lager Westerbork kommt ein Deportationszug mit 811 Menschen in Auschwitz an. Nur 16 Männer werden als Häftlinge in das Lager eingewiesen, während alle anderen in den Gaskammern ermordet werden.

Südostpreußen
Aus dem Ghetto in Mlawa (Regierungsbezirk Zichenau/Nordpolen) werden etwa 2.500 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 406 Männer als Häftlinge registriert; die anderen etwa 2.094 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Nordafrika
Nachdem sie am 23. November die Führer der jüdischen Gemeinschaft Tunesiens verhaftet haben, setzen die Deutschen am 6. Dezember einen neuen "Judenrat" ein und verlangen von diesem die Bereitstellung von 2.000 Männern zur Zwangsarbeit.












Jahr
Tag
Monat


1942
08.
12.
Bezirk Bialystok/Auschwitz
Ein Deportationszug mit etwa 1.000 Menschen aus dem Ghetto von Grodno kommt in Auschwitz an. 231 Männer werden in das Lager eingewiesen, 769 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


10.
12. Niederlande/Auschwitz
Ein Transport mit 927 jüdischen Menschen trifft in Auschwitz ein. Nur 39 Männer und 3 Frauen werden in das Lager übernommen, während die anderen 885 Menschen unmittelbar in die Gaskammern geschickt werden.

Aus dem Reichsgebiet werden 1.060 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 137 Männer und 25 Frauen werden als Häftlinge registriert, 898 Menschen werden in den Gaskammern getötet.

Generalgouvernement
Aus dem Durchgangslager Malkinia, nordwestlich von Warschau gelegen, werden etwa 2.500 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 524 Männer als Häftlinge registriert; die anderen 1.976 Menschen werden ermordet. 


11.
12. Generalgouvernement/Auschwitz
Ein Transport mit etwa 2.000 jüdischen Menschen aus dem Durchgangslager Malkinia kommt in Auschwitz an. 416 Männer und 6 Frauen werden in das Lager eingewiesen; die anderen etwa 1.578 Menschen werden in den Gaskammern getötet.


13.
12. Generalgouvernement/Auschwitz
Der erste Transport mit 318 polnischen Frauen und 314 Männern aus dem Lager der sog. Umwandererzentrale in Zamosc ist in Auschwitz eingetroffen. Die "Ausgesiedelten" werden als Häftlinge in das Lager eingewiesen.


14.
12. Niederlande/Auschwitz
Ankunft eines Deportationszugs aus den Niederlanden mit 757 jüdischen Menschen in Auschwitz. 121 Männer werden als Häftlinge übernommen,  die anderen 636 Menschen in den Gaskammern getötet.

Aus dem Ghetto in Nowy Dwór Mazowiecki werden etwa 1.500 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 580 Männer als Häftlinge registriert, 920 Menschen werden in die Gaskammern geschickt. (Czech, S. 359)

In Preußen dürfen Frauen, die mit einem Juden verheiratet sind oder waren, wegen mangelnder Zuverlässigkeit keine Erlaubnis zur Ausübung des Gaststättengewerbes erhalten



16.
12. Besetzte sowjetische Gebiete
Die jüdische Bevölkerung von  Charkow (Ukraine) wird zur Übersiedlung in ein Barackenlager außerhalb der Stadt gezwungen. Die Schuppen, in denen die Menschen untergebracht werden, sind nicht beheizbar. Viele sterben an Kälte, Unterernährungen und Krankheiten. Drei Wochen später beginnen die Deutschen damit, jeweils mehrere hundert Menschen zu einer Schlucht zu bringen und dort zu erschießen. Insgesamt 15.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder werden auf diese Weise ermordet.

Generalgouvernement/Auschwitz
Mit dem zweiten Transport aus dem Lager der "Umwandererzentrale" werden Polen aus der Region Zamosc nach Auschwitz eingeliefert; 38 Männer und 48 Frauen werden als Häftlinge registriert.



17.
12. Ostpreußen/Auschwitz
Ankunft eines Transports mit etwa 2.000 Menschen aus dem Ghetto in Plonsk (Regierungsbezirk Zichenau/Nordpolen) in Auschwitz. Nach der "Selektion" werden 257 Frauen und 523 Männer als Häftlinge registriert; etwa 1.220 Menschen werden in den Gaskammern ermordet.


21.
12. Erlaß des Reichsinnenministers und des Reichsarbeitsministers
Juden erhalten in Zukunft ausnahmslos keinerlei Unterstützung von den öffentlichen Fürsorgeverbänden, sondern sind an die jüdische Reichsvereinigung zu verweisen.


24.
12. Der Beauftragte für die Erfassung von Schrott und Metallen hat die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland angewiesen, von jüdischen Friedhöfen alles Metall (einschließlich von Grabstätten, Zäunen, Toren usw.) zu entfernen und den Behörden zu übergeben.


28.
12. Auschwitz
Prof. Dr. Clauberg beginnt in einer Baracke des Häftlingskrankenbaus im Frauenlager Birkenau mit seinen Sterilisationsexperimenten an weiblichen Häftlingen.

 

31.
12. Im Gebiet des früheren Österreich gibt es nur noch 8.102 Juden im Sinne der Nürnberger Gesetze, zumeist in  "Mischehen" lebende Menschen. Vor dem Anschluß an das Deutsche Reich 1938 hatten in Österreich 185.000 jüdische Menschen gelebt.


































































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